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Fußball in Abtsdorf Verband gerät jetzt weiter unter Druck

Die Petition aus Abtsdorf findet eine positive Resonanz.

08.05.2021, 08:19
 Achtelfinalist Abtsdorf
Achtelfinalist Abtsdorf (Foto: Klitzsch)

Abtsdorf

Die Abtsdorfer, die gegen das Qualifikationsspiel für den Einzug in die erste Runde des finanziell attraktiven DFB-Pokal zwischen HFC und Magdeburg rechtliche Schritte eingelegt haben (die MZ berichtete), erhalten von den Fußballern im Landkreis Wittenberg Unterstützung. „Ich kann die Enttäuschung der Abtsdorfer verstehen“, sagt Sebastian Müller am Freitag auf MZ-Anfrage. Dass der Verein alles daransetzt, die Entscheidung am grünen Tisch zu verhindern, „kann ich nachvollziehen“, betont der Jessener Abteilungsleiter.

Kampf um Gerechtigkeit

„Abtsdorf kämpft für die Gerechtigkeit der kleinen Vereine“, erklärt Florian Gaul gegenüber der MZ. „Es kann nicht sein, dass den Proficlubs alles ermöglicht wird, und die Amateure, die aufopferungsvoll ehrenamtlich Tag für Tag arbeiten, wird jede Perspektive genommen“, so der Bergwitzer ESV-Präsident weiter. Das angesetzte Quali-Spiel - eigentlich das Landespokal-Endspiel - bedeutet Spott und Hohn für die kleinen Vereine, erklärt Gaul.

Tatsächlich haben die Profis im Landespokal keine einzige Partie bestritten, dürfen aber trotzdem um Einzug in den DFB-Pokal spielen. Mit welchen Recht werden die Profis bevorzugt?, fragt sich Gaul. Die beiden Profis-Teams sind noch nicht mal für das Achtelfinale im Landespokal qualifiziert. „Die beiden besten Amateur-Mannschaften Halberstadt und VfL Halle jedoch schon“, betont der Präsident. „Ich habe mich an der Petition beteiligt“, erklärt der Bergwitzer.

Die Petition gestartet hat Brachstedt, der sportliche Rivale von Abtsdorf im Pokal-Achtelfinale. Der Brachstedter Vereinschef Sirko Dahlmann ruft dabei zum Zusammenschluss der Amateure auf. Der Organisator ist erfreut über die erste „positive Resonanz“. Die meisten haben laut Dahlmann auf den Aufruf mit einem kurzen „Ich bin dabei“ geantwortet. Bergwitz, das seine Begründung auf zwei A-4-Seiten nieder geschrieben hat, sei eher die Ausnahme. Trotzdem hat der Brachstedter in den Antworten eine „große Unzufriedenheit“ mit dem Landesverband festgestellt. „Der Verband ist der Dienstleister der Vereine“, stellt Dahlmann die Rollenverteilung klar.

Bergwitz fordert Neustart

„Der Verband sollte endlich handeln und sich mal wider um die kleinen Vereine kümmern“, fordert Gaul und wird gegenüber der MZ deutlich: „Das Präsidium des Verbands sollte sich schnellmöglichst neu aufstellen und für Kompetenz sorgen, um bei den Vereinen eine neue Vertrauensbasis zu schaffen und damit einen echten Neustart anzugehen.“ (mz)