Kein Osterfeuer auf Gutenbergplatz

Gräfenhainichen/MZ. - Buhrandt hat 16 Kostenpunkte aufgelistet und kam in der Addition auf 1 815 Euro. Und das geht vom niedrigsten Posten (Strom: 40 Euro) über Platzmiete (80 Euro), Bühnenaufbau einschließlich Licht- und Tontechnik (510 Euro), zwei DJ (200 Euro), Feuerwehr-Kostenerstattung (150 Euro) bis zu den eigenen Personalkosten des für das leibliche Wohl sorgenden Beschäftigten (240 Euro).

"Wie soll ich denn 1 815 Euro" - und da sind die zu besorgenden Getränke samt fester Nahrung noch nicht enthalten - erwirtschaften?" ist Buhrandt ratlos. Rund 3 000 Euro wären schon mal nötig, um plus / minus Null hinzukommen. Bürgermeister Harry Rußbült (Linke) habe ihm zwar in Aussicht gestellt, Feuerwehr- und Platzkosten aus dem Stadthaushalt zu übernehmen, reichen würde aber auch das noch nicht.

Andererseits spricht der Veranstalter der Jahre 2004 bis 2007 vom besten und am stärksten besuchten Osterfeuer der Region. Und natürlich erwartet er als Unternehmer einen Gewinn.

Bürgermeister Rußbült will die Situation nicht dramatisiert sehen, verweist aber auf Fakten: "Das Osterfeuer ist keine städtische Veranstaltung, also ist dafür auch kein Geld geplant. Außerdem ist unsere Haushaltssituation bekannt." Er bestätigt Buhrandt und sein "Entgegenkommen" bei der Kostenminimierung. "Aber er ist der Unternehmer und muss entscheiden, ob er die Veranstaltung durchführen will."

Derweil geht Buhrandts neidvoller Blick in Richtung Zschornewitz: "Wie machen die das? Das Neptunfest beispielsweise werde fast ausschließlich von der Gemeinde getragen." Rußbült fällt eine Antwort leicht: "Dort hat man ganz andere Gewerbesteuereinnahmen."

"Übrigens", schiebt der Buhrandt nach, "die Absage hat nichts mit den Kosten für die Feuerwehrleute zu tun. Mit denen wäre ich schon klar gekommen."

Trotz all dieser kurzfristigen Querelen hat Rußbült dann noch eine gute Nachricht: "Die Mescheider Feuerwehr lädt am Samstagabend zu einem Osterfeuer ein."