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Farmers Music Night Farmers Music Night: Hunderte feiern Bands in Selbitz

Von Anne Lönnig 01.06.2015, 17:42
„Ablazed“ in Selbitz
„Ablazed“ in Selbitz klitzsch Lizenz

Selbitz - Bereits im Vorverkauf sind für die „Farmers Music Night“ 360 Eintrittskarten über die Ladentische gegangen. Noch an der Abendkasse am Sonnabend erhoffte sich Organisator Detlef Dutz einen regen Verkauf. „Bei der Veranstaltung werden hoffentlich schwarze Zahlen“ geschrieben, der Erlös komme der Ortschaft Selbitz zugute. Bei 500 Tickets ist aber Schluss, denn für mehr Personen ist die Scheune nicht ausgelegt.

Die musikalischen Höhepunkte bilden ein Bandcontest von vier regionalen Nachwuchsbands unterschiedlicher Musikstile und anschließend der Auftritt von „Ablazed“ aus Helmstedt. Die Coverband soll das Publikum zum Tanzen animieren. Mit Erfolg: Erst gegen 2 Uhr ist der letzte Akkord verklungen und die Gäste müssen die bis dahin stark frequentierte Tanzfläche verlassen. Zunächst gilt es aber, kritisch die Leistungen des Nachwuchses zu beurteilen und per Stimmzettel die beiden überzeugendsten auszuwählen.

Die Reihenfolge der Newcomer wurde per Los festgelegt: Den Anfang machte die Band „Neue Welt“ aus Oranienbaum, die sich, so Gitarrist Nico Ludley, „auf alles außer Pop“ spezialisiert hat. Jedes der Bandmitglieder habe einen anderen Musikgeschmack, also haben sie sich auf Crossover spezialisiert. Alle Songs sind selbst geschrieben. Das Kriterium der Gastgeber, höchstens einen Coversong zu präsentieren, stellt für die vier Oranienbaumer also keine Hürde dar. Die zweite Band des Abends stammt ebenfalls aus dem Landkreis Wittenberg, heißt „Able To Nothing“ und kann zumindest eines: Songs schreiben. Denn auch sie treten einzig mit eigenen Titeln der Richtung Punk-Rock auf.

„Mustat Sielut“ mit ihrem Melodic Metal, die ausschließlich mit akustischen Instrumenten (u. a. Dudelsack und Cister) spielenden „Widarsihtig“, beide aus Leipzig kommend, sind die letzten beiden Anwärter auf die Preise. Die Band, die gewinnt, wird einen ihrer Titel im „Musical Mind Recordings-Studio“ in Dessau-Roßlau aufnehmen. Für „Mustat Sielut“, die sich für dieses Jahr die Produktion eines Albums vorgenommen haben, wäre dies ein guter Anfang.

Allein die Teilnahme am Wettbewerb werten die Formationen aber schon als Erfolg. Beworben hatten sich 13 Bands, die über Zeitung, Facebook oder Mundpropaganda von der Veranstaltung erfahren hatten. Ausgewählt wurden die vier Gruppen weniger nach ihrem musikalischen Repertoire, sondern danach, dass der Abend eine hohe musikalische Bandbreite bieten sollte, so Dutz. Kartoffelrock eben. So ergänzt er selbst, was an den vielen Spielarten des Rock noch fehlte und tritt im Laufe des Abends, Gitarre und Mundharmonika im Gepäck, mit Folkrocksongs von Neil Young bis Udo Lindenberg als „Geheimgast“ auf. Selbstverständlich läuft er als Gastgeber außerhalb der Bewertung. Bei den vier Kontrahenten ist letztlich der Punkrock aus Gräfenhainichen am besten angekommen. Die Band „Able to Nothing“ wird nun wahrscheinlich ihre Komposition „What are you waiting for“ aufnehmen.

Die Reihenfolge der Platzierung: „Able to Nothing“, „Widarsihtig“, „Mustat Sielut“ und „Neue Welt“ (mz)