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Eine Kräutersuppe im dampfenden Topf

Von Alexander Boos 31.03.2008, 18:01

Jeber-Bergfrieden/MZ. - Sabine Priezel, Diplom-Ingenieurin für Gartenbau und Naturpark-Vereins-Mitglied, erzählte dabei viel Wissenswertes über die hiesige Kräuterkultur.

"Die Brennnessel regt die Nieren an, während die Vogelmiere das Blut reinigt", sagte die Expertin einer Kräuter- und Gartenschule in Wittenberg. Die Kräutersucher hörten interessiert zu. "Heute kochen wir eine traditionelle Kräutersuppe. Die Gründonnerstagsuppe erinnert an die frühe Zeit, in der die Menschen die vitaminreichen Kräuter für ihre Mahlzeiten entdeckten", informierte Kräuterfachfrau Prietzel. Die Sammler mit ihren gefüllten Körben kamen einige Zeit später im Info-Zentrum an. In dessen Küche begann daraufhin richtiger Trubel.

Die Kräuter wurden geputzt und gewaschen, während das Wasser im Kochtopf zu dampfen begann. Die Suppe bestand aus neun Kräuterarten - darunter Löwenzahn, Brennnessel und Vogelmiere - sowie Zwiebeln, Mohrrüben und Kartoffeln. Die mussten zuerst natürlich geschält werden. Die fertige "Waldsuppe" ähnelte vom Aussehen her dem Spinat, schmeckte jedoch viel würziger.

Teilnehmerin Christa Passon fühlte sich beim Zubereiten an ihre Kindheit erinnert. "Als Kinder haben wir auch viel Labkraut und Sauerampfer gegessen", meinte die Dessauerin mit Wurzeln in Jeber-Bergfrieden.

Als Dessert bereitete die Gruppe eine "Elfenspeise" zu. Die Köstlichkeit aus Quark wurde mit zerkleinerter Gundelrebe und kleinen Apfel- und Bananenstücken serviert. Die Kräuter fügten sich in diese süße Kreation ebenso schmackhaft wie zuvor in die Suppe. Sehr lecker empfand es Teilnehmer Uwe Passon. "Ich habe heute viel über die kleinen Kräuterblätter im Wald gelernt", ergänzte der Dessauer.

"In der Praxis kann man den Leuten noch viel besser die Kräuterkunde näher bringen", schätzte Sabine Priezel im Anschluss ein. "Das heutige Suppenkochen ist nur ein Punkt in unserem Jahreskalender. Wir sind bemüht, jeden Monat gute Veranstaltungen zu organisieren", erklärte daraufhin Naturpark-Mitarbeiterin Karin Rettig.