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Dach steht unter Beobachtung

02.02.2010, 19:01

WITTENBERG/MZ/MAC. - "Und was passiert", fragte er beim Bauausschuss am Montag, "wenn die Haut reißt?" Zudem befürchtet der Abgeordnete irreversible Schäden an dem Dach, das bekanntermaßen bereits das zweite ist. Das erste musste eben nicht zuletzt wegen solcher Beulen ausgetauscht werden.

Die Verwaltung beruhigt, räumt aber das Ungewisse der Situation ein. Der eigens engagierte Statiker habe versichert, dass das hält, so Fachbereichsleiter Jörg Jordan. Auf die Nachfrage von Horst Dübner (Linke), ab welchem Ausmaß es gefährlich werden könnte, sagte Jordan: "Wenn noch 20 Zentimeter Wasser hinzukommen, müssen wir handeln." Wasser kann abgepumpt werden, allein der Eisblock ist das Problem: "Den kriegen wir da nicht runter", so Jordan, der aber versichert, dass das Dach unter ständiger Beobachtung stehe. Ob sich die

Beule wieder zurückbildet, wie Experten meinen, ist unterdessen die große Frage: "Ich habe da meine Zweifel", bekennt der Fachbereichsleiter. Wenn nicht, müsse geklärt werden, wie das mit der Gewährleistung läuft. Dübner wies darauf hin, dass hier ein "Mangel in Zusammenhang mit Gefahr für Leib und Leben" vorliegen könnte, und fragte nachdrücklich, ob die Verwaltung der Stadt den Schaden schriftlich angezeigt habe. Jordan bestätigte eine Mängelanzeige samt einer Ortsbesichtigung. Dort sei allerdings auch von einem "außergewöhnlichen Wetterereignis" die Rede gewesen.

In Zusammenhang mit dem Bahnhof fordert Dübner zudem einen Ortstermin. Klagen über den Zustand des Gebäudes häufen sich. "Die Situation ist schrecklich", so der Stadtrat, und könne nicht mit Lutherdekade und einer auf Tourismus setzenden Stadt überein gebracht werden. Polemisch sagte er: "Wir erschrecken unsere Gäste nicht nur mit Lutherzwergen, sondern auch mit der Situation am Bahnhof."