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Ausstellung in Wittenberg Ausstellung in Wittenberg: Diskussion über moderne Kunst

Von corinna nitz 03.09.2014, 10:53

wittenberg/MZ - Mit einer Podiumsdiskussion soll im September die Sonderausstellung „Alles wunderbar“ der Cranach-Stiftung Wittenberg beendet werden. Als Teilnehmer kündigt Tim Schaffrick, dessen „Kulturbotschaft“ ebenso zu den Kooperationspartnern gehört wie die Friedrich Dieckell GmbH, neben den Künstlern auch Marlies Schmidt, Kunsthistorikerin der Cranach-Stiftung, an. Außerdem erwarte er den Berliner Künstler Frederik Foert, angefragt seien Vertreter der Leipziger Galerie „Eigen & Art“. Darüber hinaus will Schaffrick einen Überraschungsgast herbeischaffen. Der Name Pippilotti Rist steht auf seiner Wunschliste. Ob die Videokünstlerin zusagt bleibt vorerst, genau, eine Überraschung.

Alles andere als gefällig

Verhandelt werden sollen bei der Diskussion „Positionen zeitgenössischer Kunst“, so lautet auch der Untertitel der Exposition. Schmidt sagt, dass die Resonanz auf die Schau, die seit Ende Juni in den beiden Cranach-Häusern und in verschiedenen Räumen der Altstadt gezeigt wird, gut ist. Besonders die Skulpturen von Stefan Leyh und die Dioramen von Matthias Schmeier kommen demnach gut an. Dabei ist gerade die Kunst von Schmeier alles andere als gefällig, auch wenn die Figürchen aus Modellbausätzen aus der Ferne betrachtet ganz putzig wirken. Schmeier stellt historische Ereignisse nach, kriegerische überwiegend, also nichts, mit dem man zur Erbauung unbedingt das heimische Wohnzimmer dekoriert.

Neben Leyhs Arbeiten sind wie berichtet Buchobjekte von Stephanie Brysch, eine hintersinnige Installation von Carolin W. Lima sowie Fotografien von Jutta Konjer und Manfred Kroboth zu sehen. Letztere werden u. a. an Fassaden leerstehender Häuser präsentiert. Zugeständnisse mussten inzwischen bei den Videoinstallationen von Margarita Leonore Göbel gemacht werden. Die Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar zeigt am Markt und in der Coswiger Straße Kurzfilme. Das freilich ist mit Geräuschen verbunden und um insoweit die Anwohner nicht zu belästigen, hat Schmidt die Lautstärke gedrosselt. So ist das, wenn Kunst die Galerien und Museen verlässt und öffentliche Räume besetzt.

Ein Meister soll entdeckt werden

Was nun die Diskussionsrunde am 20. September betrifft, so darf man auf die durchaus gespannt sein. Gegenwartskunst hat es nicht immer leicht. Längst gibt es etliche sogenannte Gebrauchshandbücher. „Ist das Kunst - oder kann das weg?“ titelt etwa ein Band über die Documenta Kassel, der Ausstellung für zeitgenössische Kunst schlechthin. Auch bei den Werken der Ausstellung „Alles wunderbar“ erschließt sich nicht alles sofort. Aber muss es das überhaupt?

Die Exposition endet übrigens am 21. September. Danach widmet man sich ganz den „Vorbereitungen für Cranach, der lange Schatten wirft“ (Schmidt). 2015 findet für den jüngeren Cranach die Landesausstellung „Entdeckung eines Meisters“ in Wittenberg statt. Mit eigenen Projekten beteiligt ist, logisch, die Cranach-Stiftung.