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„Das wäre etwas richtig Tolles für Weißenfels“ Weißenfelser wünscht sich Kletterwand im „Gloria“

Der 37-Jährige ist begeisterter Kletterer. Gern würde er auch im ehemaligen Filmpalast „Gloria“ seinem Hobby frönen.

14.04.2021, 17:22

Weißenfels - Als Kind ist er auf dem Weg zu den Großeltern in der Weißenfelser Neustadt immer mal am „Gloria“ vorbeigegangen. Die glorreichen Zeiten als Filmpalast lagen da schon hinter dem markanten Haus an der Merseburger Straße. Heute ist Björn Schmidt 37 Jahre alt und eine Idee zur Wiederbelebung des „Gloria“ hat für ihn besonderen Charme: die Errichtung einer Kletterwand. „Ich finde, das wäre etwas richtig Tolles für Weißenfels. Zusammen mit Freunden würde ich auch gern beim Aufbau helfen“, sagt er und mischt sich damit in die aktuelle Debatte um die Zukunft des Gebäudes ein.

Klettern in der Natur: Weißenfelser liebt Hobby im Freien

Dass der gebürtige Weißenfelser eine solche Wand ins Spiel bringt, kommt dabei nicht von Ungefähr. Denn seit fünf Jahren ist Björn Schmidt begeisterter Kletterer. Als ihn 2016 ein Kumpel an die Kriebethaler Wände in Sachsen mitnahm, war Schmidt alsbald von diesem Hobby begeistert. „Ich kaufte mir ein Einsteiger-Set und begann zu klettern so oft es ging“, erzählt er über die Anfänge.

Den Körper zu beherrschen, Balance zu halten und auf dem Weg nach oben die richtige Technik anzuwenden - das sind Herausforderungen, die ihn seitdem immer wieder aufs Neue reizen. Die auch den nötigen Ausgleich bieten zu seiner eher bewegungsarmen Arbeit als Softwareentwickler. Dabei geht es ihm nicht um Rekorde, den höchsten Gipfel oder den gefährlichsten Aufstieg. „Mich reizt das Erlebnis in der Natur, gemeinsam mit Freunden“, sagt Björn Schmidt, der seit 2019 Mitglied im Deutschen Alpenverein ist.

„Man ist aktiv und bekommt den Kopf frei“

Ganz „nebenbei“ hat der Weißenfelser das Klettern als wirksame Methode zum Abnehmen entdeckt. „Als ich anfing, war ich 20 Kilo schwerer“, erzählt er. Vor allem in der Sächsischen Schweiz und in Franken findet er geeignete Kletterreviere. Einmal im Jahr, immer um den Männertag herum, fährt er mit Kletterfreunden aus der Region in die Sächsische Schweiz.

Dort mieten sie eine Hütte, erklimmen die unzähligen Felsen des Elbsandsteingebirges und genießen von oben die herrliche Aussicht. „Man ist aktiv und bekommt den Kopf frei“, schwärmt der Hobbykletterer und hofft, dass der Urlaub in diesem Corona-Jahr auch tatsächlich stattfinden kann.

Steinbruch statt Halle. Klettern auch in der Pandemie möglich

Zu normalen Zeiten fährt Björn Schmidt im Winter gern in Kletterhallen nach Leipzig. Doch seit November macht die Pandemie auch dieses Freizeitvergnügen unmöglich. Wenn es jetzt wärmer wird, wird der Weißenfelser wieder in den Steinbrüchen rund um Leipzig aktiv sein. Mittlerweile hat er aber auch in seiner Heimatstadt einige Stellen entdeckt, an denen er sich ein wenig ausprobieren kann. An Mauerresten auf dem Gelände des ehemaligen Schlossgartens zum Beispiel, oder an den Überbleibseln einer Mühle auf der Freifläche an der Markwerbener Straße.

Gern würde Björn Schmidt irgendwann einmal auch im „Gloria“ an einer Kletterwand hängen. Unten vielleicht ein Café, in dem Leute sitzen und neugierig zuschauen. Und ab und an wird auf einer Leinwand ein Film gezeigt. So sieht sie aus, seine Vision für neues Leben im alten „Gloria“. (mz/Andreas Richter)