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Sturm "Friedrike" entwurzelte Bäume Sturmschäden nach Friedrike: Viele Bäume in Weißenfels beschädigt

Von Tatina Trakis 24.01.2018, 14:30
Vor allem Nadelbäume wie diese Tanne in Langendorf wurden vom Orkantief „Friederike“ stark beschädigt.
Vor allem Nadelbäume wie diese Tanne in Langendorf wurden vom Orkantief „Friederike“ stark beschädigt. Peter Lisker

Weißenfels - Das Auftragsbuch von Thomas Albrecht ist derzeit sehr voll. Er betreibt einen Forstbetrieb in Leuna und kümmert sich seit „Friederike“ fast ausschließlich darum, dass Bäume, die während des Orkans umgestürzt oder beschädigt worden sind, gesichert und beseitigt werden. Schon in der Nacht auf Freitag seien er und sein Mitarbeiter rausgefahren, um die ersten Baumschäden zu beheben.

„Stammkunden haben uns direkt angerufen,“ sagt er. Erst einmal sei es um die Schadenssicherung gegangen. Betroffen sei vor allem das Nadelholz. „Das liegt an den flachen Wurzeln,“ so der Baum-Spezialist. Laubbäume habe es weniger umgeworfen.

Sturmschäden nach „Friedrike in Weißenfels: Viele Aufträge von Versicherungen

„Derzeit haben wir allein 20 bis 30 Aufträge von Versicherungen und dazu kommen noch die Kunden, die sich privat an uns wenden,“ so Albrecht. Sein Bruder betreibe ebenfalls einen Forstbetrieb und habe einen Mitarbeiter. „Zu viert arbeiten wir momentan von morgens bis abends,“ sagt Albrecht.

Zwei bis drei Wochen dauere das Aufräumen bestimmt noch, schätzt Albrecht. Sein Rat ist es, einen Fachmann zu beauftragen, wenn ein Baum während oder nach dem Sturm beispielsweise auf das Hausdach gekippt ist. „Dabei geht es vor allem um die Sicherheit,“ sagt er.

Sturmschäden nach „Friedrike in Weißenfels: Gefahr von Bäumen, die noch stehen

Außerdem weist er darauf hin, dass auch Bäume, die momentan noch stehen, eine Gefahr darstellen können. Zeigen sich zum Beispiel Risse in der Erde um den Stamm herum oder neigt sich die Tanne, Fichte, Kiefer oder Buche im Garten, dann sollte auch in diesem Fall ein Experte zurate gezogen werden, sagt Albrecht.

Doch nicht nur im eigenen Garten, auch in den Wäldern in der Umgebung sollte nach dem Orkan noch aufgepasst werden.

Reinhard Naumann ist Revierförster für den Bereich Naumburg und auch für Wälder rund um Weißenfels zuständig. Zwar seien schon einige Wege freigeräumt, trotzdem sollten Spaziergänger und Wanderer lieber noch ein paar Wochen vorsichtig sein.

Insgesamt schätzt er, dass die Aufräumarbeiten nach „Friederike“ noch ein paar Monate dauern werden. Denn auch in den Wäldern in der Region habe es nennenswerte Schäden gegeben. Derzeit verschaffe er sich aber noch eine Übersicht über die Lage. Die Kommunen sind derzeit ebenfalls noch mit der Aufnahme der Schäden beschäftigt.

Sturmschäden nach „Friedrike in Weißenfels: Alles muss abgesichert werden

Besonders tragisch ist der Tod eines Mannes in Hohenmölsen, der durch eine herabstürzende Tannenspitze ums Leben kam.

Der Hohenmölsener Bürgermeister Andy Haugk und seine Mitarbeiter seien derzeit noch im Gefahrenabwehrmodus. Erst einmal gehe es darum, dass alles abgesichert ist, sagt Haugk.

In Weißenfels seien beispielsweise an den Grundschulen Langendorf, Uichteritz und Tagewerben Bäume umgefallen, schreibt Katharina Vokoun, Pressesprecherin der Stadt. Außerdem kam es auch im Klemmbergpark, im Singerschen Holz und im Langendorfer Park zu Baumschäden. Genaue Zahlen könnten aber noch nicht genannt werden, so die Stadtsprecherin. (mz)