Gesicht der Feuerwehr Weißenfels: Gesicht der Feuerwehr Weißenfels: Steve Homberg ist der Brandschutzexperte

Weißenfels - Er ist praktisch das Gesicht der Weißenfelser Einsatzkräfte: Der stellvertretende Stadtwehrleiter Steve Homberg. Der 39-jährige leitet die Ausbildung, ist bei den meisten Einsätzen dabei und hält einen Großteil der Reden. Bei Bedarf ist er auch Ansprechpartner für die Medien. Zumindest, wenn die beiden anderen Pressewarte verhindert sind. Manchmal konnte man fast vergessen, dass er eigentlich nur der Stellvertreter von Stadtwehrleiter Steffen Müller ist. Dessen Nachfolge hätte man Homberg auch zugetraut.

Doch bei den kommenden Stadtwehrleiterwahlen im Frühjahr seht Homberg nun für beide Ämter nicht mehr zur Verfügung. Der Grund: „Ich möchte mich in Zukunft stärker auf meinen Betrieb konzentrieren“, sagt der ehrenamtliche Feuerwehrmann.

2012 gründete der gelernte Pfleger seine eigene Firma Brandschutz und Arbeitsschutz Homberg. Anfangs nur nebenberuflich. „Doch mittlerweile ist die Sache ins Rollen gekommen, so dass ich nicht mehr so viel Zeit für die Feuerwehr habe“, sagt der Weißenfelser. Demnächst wird er in seinem Ein-Mann-Betrieb mehrere Mitarbeiter einstellen.

Die Idee für den Brandschutzbetrieb kam quasi von allein auf. Als Ausbilder der Feuerwehr unterweist er die Kameraden und gibt auch den Unternehmen in der Region immer wieder Hinweise. Als Feuerwehrmann selbstverständlich ehrenamtlich. Bis ihm ein Bekannter den Tipp gab, dass Unternehmen für solche Beratungsleistung in der Regel auch Geld zahlen. „Die Nachfrage bei den Firmen ist da“, sagt Homberg.

Zumal er sich im Gegensatz zu anderen Anbietern nicht auf einen Sicherheitsbereich beschränkt, sondern neben Brandschutzseminaren auch Vorträge zum Thema Arbeitsschutz hält und Erste-Hilfe-Kurse gibt.

Zudem kann Homberg Feuerlöschgeräte warten und Fluchtpläne für Gebäude erstellen. „Bei mir gibt es alles aus einer Hand. Die Kunden mögen es, wenn sie einen Ansprechpartner für alle Sicherheitsaspekte haben“, sagt Homberg. Zu den Kunden gehören mittlerweile Unternehmen und Kommunen in der Region.

„Einige Leute haben gesagt, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Aber Sicherheit ist kein Hobby, sondern Berufung“, sagt er. Für das Zeichnen von Fluchtplänen hat Homberg sogar ein eigenes Computerprogramm entwickeln lassen, mit dem seine Kunden die Grafiken bei Umbauten selbst anpassen können.

„Ich muss dann nur noch einen Blick auf die Pläne werfen, um sie abzunehmen“, sagte Steve Homberg. Die Aufstellung eines komplett neuen Planes ist damit nicht mehr notwendig. „Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir das Prinzip patentieren lasse.“

Den Weißenfelser Einsatzkräften wird Steve Homberg allerdings weiterhin erhalten bleiben. Als Feuerwehrmann natürlich. Und auch seine Amtszeit als Ortswehrleiter läuft noch fünf Jahre. Das Gesicht der Weißenfelser Feuerwehr wird Homberg daher wohl auch weiterhin bleiben.

Auch Stadtwehrleiter Steffen Müller tritt aus persönlich Gründen wohl nicht erneut bei der Wahl an. Bewerben können sich Mitglieder des Einsatzdienstes in den Weißenfelser Wehren. Notwendig sind der Abschluss als Leiter der Feuerwehr und die Ausbildung zum Verbandsführer. Die Abschlüsse können auch innerhalb der ersten beiden Jahre nachgeholt werden. Der Wahltermin wird noch bekanntgegeben.

››Wahl zum Weißenfelser Stadtwehrleiter und Stellvertreter. Bewerbungen bis zum 2. April an: Stadt Weißenfels, Markt 1, 06667 Weißenfels. (mz)