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Ausbau des Geländes am ehemaligen Güterbahnhof Geld für die Schnittstelle in Weißenfels

Die Stadt Weißenfels hat vom Land Fördermittel für den Ausbau des Geländes am ehemaligen Güterbahnhof erhalten. Was dort jetzt geplant ist.

20.04.2021, 11:30
Verkehrsminister Thomas Webel (links) übergibt dem Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch den Zuwendungsbescheid.
Verkehrsminister Thomas Webel (links) übergibt dem Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch den Zuwendungsbescheid. Foto: Andreas Richter

Weißenfels - „Hier entsteht etwas Schönes“, ist sich der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) an diesem Montagvormittag sicher. Gut gelaunt nimmt er von Thomas Webel (CDU), Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, einen Bescheid über 1,7 Millionen Euro Fördermittel vom Land entgegen.

Dabei findet die Übergabe in einer zurzeit noch eher unschönen Ecke statt: Auf der Straße Am Güterbahnhof, die eher einer Holperpiste gleicht, wo das Unkraut sprießt und ein maroder Zaun die Straße vom Bahngelände trennt. Doch das soll sich in den nächsten beiden Jahren ändern. Das Areal nördlich des Bahnhofs soll rundum erneuert werden und eine moderne Schnittstelle für den Bus- und Bahnverkehr entstehen. Geplant ist der Bau von Bushaltestellen, Fahrradabstellplätzen und P+R-Plätzen. Der Zugang zum Fußgängertunnel soll barrierefrei werden. Die ehemalige Siloanlage auf dem Gelände wird abgerissen.

Vorhaben kostet rund 2,2 Millionen Euro

Ein ehrgeiziges Vorhaben, das rund 2,2 Millionen Euro kosten soll. Wobei eben jene 1,7 Millionen Euro aus dem Schnittstellenprogramm des Landes stammen, das von der Nahverkehrsservicegesellschaft Nasa betreut wird. Den Rest bezahlt die Stadt aus ihrer Kasse.

In den vergangenen drei Jahrzehnten ist das Gelände hinter dem Bahnhof größtenteils verkommen. Seit Ende 2017 ist die Stadt Eigentümerin der Straße Am Güterbahnhof. Seitdem laufen die Vorbereitungen für die Umgestaltung. Verkehrsminister Webel ist sicher: „Der Weißenfelser Bahnhof mit seinem Umfeld und seinen guten Anschlüssen hat ein großes Entwicklungspotenzial.“ Immerhin werde der Knotenpunkt zu normalen Zeiten täglich von rund 2.300 Ein- und Aussteigern genutzt.

Bauarbeiten für die moderne Schnittstelle starten im nächsten Jahr

Sichtbar starten sollen die Bauarbeiten für die moderne Schnittstelle im nächsten Jahr. Neben der weiteren Planung steht im Herbst ein erster komplizierter Schritt bevor. Damit die Bauarbeiten beginnen können, muss die Deutsche Bahn auf ihrem Gelände Leitungen umverlegen. Dafür muss für eine bestimmte Zeit die Bahnstrecke nach Nürnberg voll gesperrt werden. Ein Eingriff in den Bahnverkehr, der, so Minister Webel am Montag, mit einem Vorlauf von bis zu drei Jahren geplant werden muss.

Mitte 2023 soll das neue Bahnhofsareal fertig sein. Viel Spielraum im Zeitplan gibt es nicht. Denn spätestens wenn in jenem Jahr der Neubau der Weißenfelser Saalebrücke beginnt, wird der Bahnhof nur noch über die Straße Am Güterbahnhof zu erreichen sein. Der moderne Knotenpunkt wird schließlich auch eine wichtige Voraussetzung für den Anschluss der Stadt Weißenfels an das mitteldeutsche S-Bahn-Netz sein, den Verkehrsminister Webel für das Jahr 2025 angekündigt hat.

Uneingeschränkt schön wird das Areal im übrigen nicht werden. Denn das in privater Hand befindliche marode ehemalige Intex-Gebäude an der Straße wird - bis dahin vermutlich unverändert- stehen bleiben. (mz)