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Anwohnerkampf in Borau Anwohnerkampf in Borau: Das Tempolimit für Lkw kommt

Von Andreas Richter 27.07.2017, 11:18
Mit der halbseitigen Sperrung in der Selauer Straße werden Autofahrer noch länger leben müssen.
Mit der halbseitigen Sperrung in der Selauer Straße werden Autofahrer noch länger leben müssen. Michael Thomé

Weißenfels - In der Selauer Straße im Weißenfelser Ortsteil Borau soll die Höchstgeschwindigkeit für Lkw dauerhaft auf 30 Kilometer in der Stunde begrenzt werden. Darüber hat Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) auf der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates informiert. Das Tempolimit soll Tag und Nacht zwischen der Ampel an der Kaufland-Zufahrt und dem Ortsausgang in Richtung Zorbau gelten.

Lärmgeplagte Anwohner in Borau hatten Tempolimit gefordert: Wann wird es umgesetzt?

Wie der Burgenlandkreis auf MZ-Anfrage bestätigte, wurde die sogenannte verkehrsbehördliche Anordnung zur Aufstellung der entsprechenden Verkehrszeichen auf der Landesstraße erlassen. Mithin liegt die Angelegenheit jetzt also bei der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt.

Wie lange die Umsetzung dauern wird, dazu gibt es derzeit keine konkreten Angaben.

„Ich gehe davon aus, dass das Tempolimit zeitnah umgesetzt wird“, sagte Risch im Borauer Ortschaftsrat. Mit diesem Schritt würde zumindest eine der Forderungen der vom Verkehrslärm gebeutelten Borauer nun erfüllt.

Seit acht Monaten gesperrt: Selauer Straße bleibt weiter halbseititg dicht

Derweil gilt auf einem Teil der Straße bereits seit November vergangenen Jahres Tempo 30. Denn auf einer Strecke von zirka 50 Metern ist die Straße halbseitig gesperrt, weil ein Hang abzurutschen droht. Wie Risch sagte, bleibt die vor rund acht Monaten eingerichtete Sperrung auch weiterhin bestehen.

Ein Gutachten soll die Ursachen für das Abrutschen des Hanges klären und geeignete Maßnahmen empfehlen. Bislang liege dieses Gutachten jedoch noch nicht vor, so der Verwaltungschef.

Diskussionen um Lärmschutz in Borau

Der Borauer Ortschaftsrat hatte sich speziell zu einer Sitzung getroffen, um die verschiedenen Facetten des Themas Verkehrslärm zu diskutieren. Als Lichtblick wurde bewertet, dass nach 15 Jahren nun endlich die Planung für eine Lärmschutzwand an der Autobahn 9 begonnen hat.

Der Aufhänger für eine lebhafte Diskussion: Auf seiner jüngsten Sitzung hatte der Stadtrat beschlossen, dass derzeit kein sogenannter Lärmaktionsplan für die Stadt aufgestellt wird, weil vorliegende Daten zur Verkehrsbelastung mehrere Jahre zurückliegen.

Zur Situation in Borau sagte Risch: „Wir haben zurzeit keine belastbaren Zahlen für eine unzulässige Lärmbelastung in Borau“. Auf einer solchen Grundlage könne man auch keine wirksamen Maßnahmen ergreifen. „Wir brauchen jetzt keinen Aktionismus“, sagte Risch.

Der Borauer Wolfgang Gotthelf drängte hingegen darauf, bereits jetzt Lärmschutzmaßnahmen auch für den Ortsteil festzuschreiben. Risch entgegnete, dass im Herbst aktuelle Verkehrszahlen vorliegen sollen.

Dann beginne die dritte Stufe der sogenannten Lärmkartierung, bei der auch die Orte einbezogen werden. Anhand der aktuellen Zahlen werde die Kommune erneut zu prüfen haben, ob und wo Maßnahmen zum Lärmschutz ergriffen werden. (mz)