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Zeit für Ideensuche Welchen Schwerpunkt soll das Museum „Alte Münze“ in Stolberg künftig haben?

Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Neugestaltung von Bereichen der „Alten Münze“ in Stolberg. Dafür braucht es aber noch mehr Zeit.

13.04.2021, 10:07

Südharz

Einigkeit herrscht durchaus: Die Münzwerkstatt im Stolberger Museum „Alte Münze“ soll erhalten bleiben, während andere Bereiche umgestaltet werden müssten. Doch wie? „Da gehen die Vorstellungen schon weit auseinander“, sagt Mario Bolte vom Geschichts- und Traditionsverein. Der Gemeinderat hat deshalb auch nicht den überarbeiteten Fördermittelantrag ans Landesverwaltungsamt beschlossen, zumal der mögliche Zuschuss derb gekürzt worden wäre. Denn mit dem überarbeiteten Antrag hätte sie „Bauchschmerzen“, räumte Nadine Pein (CDU), Vorsitzende vom Tourismusausschuss, ein.

All die Interessierten, die sich in einer Arbeitsgruppe mit der Neugestaltung des Museums einbringen wollen, haben sich coronabedingt bisher nur einmal treffen können, sagt Bolte. „Es sind schon Ideen am Entstehen, es herrscht kein Stillstand. Wie wir das alles zusammenführen, ist noch die Frage.“ Er finde es besser, sich ein halbes Jahr Zeit zu nehmen, obwohl die Fördermittel jetzt lockten. Denn die Neugestaltung des Museums sei Teil eines komplexeren Problems, die künftige touristische Entwicklung spiele eine wichtige Rolle. Der Auftrag, die Tourismusstudie für Stolberg zu erarbeiten, sei aber jetzt erst vergeben worden.

Zeit für Ideensuche im Stolberger Museum „Alte Münze“

Das Museum, vor 17 Jahren mit dem Schwerpunkt der Münzgeschichte eingeweiht, ist seitdem um das Nachbargebäude erweitert worden. Darin soll unter anderem eine Ausstellung zum Thema Fachwerk entstehen, die der Rottleberöder Alfred Roth konzipiert hat. Außerdem wäre es an der Zeit, zum 500. Bauernkriegsjubiläum im Jahr 2025 auch diesem Aspekt Raum zu geben. Schließlich stehen umfangreiche finanzielle Mittel des Bundes zur Verfügung, die dabei helfen könnten.

Allerdings kann sich der Tourismusausschuss der Gemeinde nicht mit dem Vorschlag anfreunden, die künftige Ausstellung in der ersten Etage auf „Stolberg im 18. Jahrhundert“ auszurichten, wie es die hallesche Historikerin Monika Lücke angeregt hat. Er habe das Gefühl, sagt Gemeinderatsmitglied Peter Kohl (Uftrunger Liste), es sei nicht gewünscht. „Und solange es kein belastbares Ergebnis der Arbeitsgruppe gibt, sollten wir keine Steuermittel für eine Sache ausgeben, die keiner will.“ Wichtig wäre, stimmt Sonja Kirchner vom Tourismusausschuss zu, etwas zu machen, was die Stolberger selbst wollten. „Wir sollten ein bisschen Geduld aufbringen, uns Zeit nehmen und Lösungen suchen, die reinpassen ins größere Ganze“, sagt Bolte. „Es werden sich sicher neue Fördermöglichkeiten ergeben.“ (mz/Helga Koch)