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Münzprägen in Stolberg/Harz Münzprägen in Stolberg/Harz: Äbtissin Anna II. von Quedlinburg ziert Medaille

Von Steffi rohland 02.01.2015, 13:51
Der Bildhauer und Medailleur Carsten Theumer hat die Jahresmedaille 2015 gestaltet.
Der Bildhauer und Medailleur Carsten Theumer hat die Jahresmedaille 2015 gestaltet. Heinz Noack Lizenz

Stolberg - Erfreulich oft drehte sich am Neujahrstag der Balancier im Museum „Alte Münze“ in Stolberg/Harz. Die Jahresmedaille 2015 brachte Münzmeister Dietrich Lücke und vor allem die Münzgesellen Heinz Ortmann und Tobias Reidemeister tüchtig ins Schwitzen. Bis zum Mittag wurden bereits 25 Medaillen mit dem Porträt der Äbtissin Anna II. von Quedlinburg geprägt. Die Medaille mit der Nummer eins bekam wieder der Bildhauer und Medailleur Carsten Theumer aus Halle, der es mit seiner Familie nicht versäumte, beim Anprägen persönlich dabei zu sein. Der Künstler hat bereits sieben Medaillen für die „Alte Münze“ in Stolberg gestaltet. Sie alle schmücken auch die Amtskette des Ortsbürgermeisters der Stadt Stolberg, die nun wieder um zwei Exemplare ergänzt wird.

Verbindung mit Politik, Religion und Wirtschaft

Die Jahresmedaille 2015 erinnert an die Äbtissin Anna II. von Quedlinburg. Anlass ist ihre Wahl zur Äbtissin des Reichsstiftes 1515. Da sie im Jahre 1539 im Stift die Reformation einführte, ging sie als sogenannte Reformationsäbtissin in die Quedlinburger Stiftsgeschichte ein. Als Helfer und Organisator hatte sie dabei unter anderem Tilemann Plathner aus ihrer Heimatstadt Stolberg an ihrer Seite. Denn die Äbtissin Anna II. entstammt dem Stolberger Grafenhaus. Deshalb war auch Christoph Prinz zu Stolberg-Stolberg (32) beim Anprägen der Jahresmedaille gekommen. „Für mich ist es wichtig, dass die Geschichte lebendig bleibt“, sagt er sichtlich stolz, dass erneut einer Persönlichkeit des Grafenhauses Stolberg-Stolberg eine Jahresmedaille gewidmet wurde. Vor der Äbtissin wurde bereits ihrer Schwester Juliana eine Jahresmedaille gewidmet. „Es sind zwei herausragende Persönlichkeiten der Familie und der Geschichte“, sagt er. „Sie zeigen, wie die Familie und die Orte in der Region miteinander verbunden waren.“ Darüber hinaus zeigt es die weitreichenden und vielfältigen Verbindungen der Familie mit der Politik, Religion und Wirtschaft.

Wie Claudia Hacker von der Tourist-Information Stolberg mitteilte, leben besonders die regionalen Verbindungen gerade durch die Jahresmedaille wieder auf. So soll in absehbarer Zeit gemeinsam mit dem Tourismusverband Quedlinburg ein mehrseitiges Faltblatt über die Äbtissin Anna II. erstellt werden.

Fangemeinde der Stolberger Jahresmedaillen

Die Historikerin Monika Lücke, die gemeinsam mit ihrem Mann wieder federführend bei der Auswahl des Themas war, wies die Besucher noch einmal auf die Bedeutung der Persönlichkeit im Zuge der Reformation hin. Inzwischen gibt es eine richtige Fangemeinde der Stolberger Jahresmedaillen. So hat sich Jasmin Angermayer aus Radolfzell am Bodensee die Jahresmedaillen von Thomas Müntzer (2014) und Juliana von Stolberg (2006) zu Kettenanhängern umgestaltet. „Eigentlich müsste man die Schwester nun auch dazu haben“, sagte sie. „Ob ich sie ebenfalls einfassen lasse, weiß ich aber noch nicht.“

In bewährter Art hat die Gruppe Triangel, diesmal als Duo Anke und Carsten Jäger, mit Liedern und Gedichten auf das Anprägen eingestimmt. (mz)