Karneval im Landkreis Karneval im Landkreis: Ein neues Mariechen für den Bergaer Verein

Berga - Seit 40 Jahren erklingt in Berga der Schlachtruf der Karnevalisten „Berga Heijo“. Das sind zwei Generationen von Sängern, Tänzern und Büttenrednern, die Session für Session den großen Saal „Zum Wilden Mann“ füllen.
Neuer Zeremonienmeister
Zur Festsitzung am Samstagabend gab es sogar einen neuen Zeremonienmeister. Denn Marcel Kirchner thronte als Tollität Prinz Marcel I. an der Bergaer Prinzenbar. Neben ihm, ihre holde Lieblichkeit Prinzessin Bianca I. Ein besseres Prinzenpaar hätte der BKC für sein Jubiläumsjahr nicht finden können. Beide sind „Kinder des BKC“. Seit 30 Jahren sind sie in verschiedenen Tanzgruppen und Ämtern aktiv. Zunächst boten sie die akrobatischste Eröffnung der Kussfreiheit. Im Laufe des Abends kam seine Tollität Marcel I. eher selten dazu, das Treiben auf der Bühne und im Saal zu beobachten. Die tanzerprobte Prinzessin, inzwischen Trainerin der Prinzengarde, nutzte jede Gelegenheit, um mit dem Prinzen und dem BKC-Präsidenten zu schunkeln und zu tanzen. Höhepunkt war allerdings ihre Solo-Einlage beim Can-Can.
Die heutigen Aktiven haben auch die Gründungsmitglieder des Vereins nicht vergessen. So erhielt Siegfried Kühne, als Urgestein des Bergaer Karnevals einen Ehrenplatz beim Elferrat. Auch die „Aueamseln“ holten zu ihrem Auftritt ihr Gründungsmitglied Walter Halbhuber mit auf die Bühne. Wie eh und je sang er mit ansteckender Begeisterung die Bergaer Karnevalshymne mit.
Geburtstagstorte für Tanzmariechen
Spätestens bei den Auftritten der Tanzmariechen Yvonne und Aida war Birgit Meitzel wieder vom Karnevalfieber gepackt. Auch sie ist ein Gründungsmitglied des Bergaer Karneval Vereins. Vor 40 Jahren stand sie als erstes Tanzmariechen auf der Bühne. „Karneval ist mein Leben“, sagt die Trainerin der Olympic Dancer. „Wir haben im Vereinsleben viele schöne Zeiten erlebt. Wenn die Karnevalszeit heranrückt, wird man hibbelig.“ Begeistert applaudierte sie dem Kindertanzmariechen Aida Fricke. Die akrobatische Bergaerin hat ebenfalls Karnevalistenblut in den Adern. Sie feierte an diesem Abend nicht nur ihre Premiere als Tanzmariechen sondern auch ihren 10. Geburtstag. Dafür gab es vom Präsidenten eine Geburtstagstorte mit Vereinswappen. Das Publikum spendete für ihre Tanzeinlage nicht nur viel Applaus, sondern sang spontan „Happy Birthday“.
Glückwünsche von befreundeten Vereinen
Unter den befreundeten Karnevalsvereinen, die den Bergaern ihre Glückwünsche überbrachten, ist der fünf Jahre jüngere Bennunger BKC der nächststehende. Der Bennunger BKC-Präsident Henning Schomburg gratulierte „dem großen Bruder“, der für seinen Verein Gründungsvorbild war. Als Vertreter des Landeskarnevalverbandes würdigte Lothar Strogies die jahrzehntelange Arbeit des BKC. „Der Verein steht in den besten Jahren und steckt voller Saft und Kraft“, stellte Verbandsgemeindebürgermeister Ernst Hofmann (CDU) in seinem Grußwort fest. Besonders lobte er die Kinder- und Jugendarbeit. Die Ergebnisse der Arbeit sah man zu Beginn der Festsitzung. Kleine Meerjungfrauen und ein Neptun eröffneten das Programm. Die Mädchen der Prinzengarde entführten das Publikum später mit „Pokerface“ nach Las Vegas. Unterdessen hoben die „Coolen Jungs“ mit „Major Tom“ sogar in die Lüfte ab und bekamen trotz fortgeschrittener Zeit auch eine Zugabe genehmigt. Die Gruppe der Uhus (Unter Hundertjährigen) zeigte sich mit ihrem Beitrag der „Minions“ auf den aktuellen Stand.
Bergas Bürgermeisterin Karin Treppschuh (CDU) war sichtlich stolz auf „ihren“ BKC. Dafür offenbarte sie sogar, dass „sie sich als Jugendliche in manche Sitzung heimlich einschmuggelt hatte“. (mz)

