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Jubiläum Jubiläum: Sangerhäuser Rotary-Club ist keine Männerdomäne

Von Steffi Rohland 13.03.2013, 17:14
Die Rotarier und ihre Gäste konnten im Foyer des Ludowingersaales die 20 Jahre Revue passieren lassen.
Die Rotarier und ihre Gäste konnten im Foyer des Ludowingersaales die 20 Jahre Revue passieren lassen. Steffi Rohland Lizenz

Sangerhausen/MZ - Wenn Franz Alfus an das erste Treffen der Rotarier in Sangerhausen denkt, wird ihm noch immer etwas mulmig zumute: Die Sangerhäuser hatten nämlich in ihrem Überschwang zur Gründung auch eine potentielle Rotarierin mit eingeladen. Aber als Gründungsbeauftragter des Rotarier Clubs Einbeck-Northeim musste er ihr damals einen „Korb“ geben und verabschiedete sie mit einem Blumenstrauß.

Am vergangenen Samstag feierte der Sangerhäuser Rotary-Club seinen 20. Geburtstag und dass war keineswegs nur eine Herrenrunde. Seit 2007 gehören nämlich Peggy Bitterolf und Carmen Claus zu diesem Club der besonderen Helfer. Für sie beide war es gar nicht schwer, sich im Club einzubringen, zumal sie auch im Berufsleben in einer von Männern dominierten Welt agieren. So stellte Franz Alfus fest: „Die Damen haben dem Club Farbe gegeben. In unserem Club sind wir noch nicht soweit.“

Mit dem „Ludowingersaal“ in der Kreismusikschule am Alten Schloss hatten sich die 42 Mitglieder des Rotary-Clubs Sangerhausen einen für ihren Club traditionellen Ort ausgesucht, mit dem sie besonders verbunden sind. Wie der derzeitige Präsident Burghardt Wendt sagte, gab es hier am 31. Oktober 1992 die Gründungsfeier und auch das zehnjährige Bestehen wurde im Alten Schloss gefeiert. Durch die Bauarbeiten des neuen Konzertsaales wartete man bis zur Fertigstellung, um das 20-jährige Jubiläum, im neuen Ambiente zu feiern.

Gleichzeitig konnte man die Darbietungen ausgewählter Musikschüler genießen. Schließlich gehören die Rotarier auf vielfältige Weise zu den Förderern der Kreismusikschule. Sei es zuletzt durch Spenden für den neuen Flügel oder indem man den jungen Musikern Meisterkurse ermöglicht. Entsprechend dem Club-Prinzip der Rotation blicken die Sangerhäuser Rotarier auf 22 Präsidenten zurück, die ihr Amtsjahr jeweils geprägt haben. Die wöchentlichen Treffen verleihen der Clubarbeit dabei eine Kontinuität. Viel Anerkennung gab es auch von Wernt Brewitz, Governor des Districts 1800 Germany, für die bisherigen Spenden. So blickt man hier bereits auf eine Spendensumme von 80 000 Euro.

Natürlich verbindet sich der Name des Rotary-Clubs Sangerhausen mit der Preisverleihung das „Junge Mammut“ für Projekte Jugendlicher der Region. Aber Altpräsident Heinrich Strenge gab weitere interessante Einblicke in das abwechslungsreiche Club-Leben. Bereits 1993 beschäftigten sich die Rotarier bei ihren Vorträgen mit Gentechnik, alternativen Energien und der Eurowährung. Damit waren sie ihrer Zeit voraus. Für das Zusammenwachsen des Clubs sorgten die gemeinsamen Fahrten und die Scheunenabende in Gonna. Mit zahlreichen regionalen und überregionalen Hilfsprojekten, unter anderem für die Sangerhäuser Tafel, das Jugendkulturzentrum TheO´door, aber auch für Hochwasseropfer im Raum Bitterfeld/Wolfen und der Flüchtlingshilfe in Bosnien hat der Club Spuren hinterlassen.

Wie Clubpräsident Burghardt Wendt informierte, werden die vom Partnerclub RC Einbeck-Northeim gespendeten 500 Euro mit 1000 Euro aus dem eigenen Club demnächst für einen sozialen Zweck zur Verfügung gestellt.