Verfärbung der Querne: Verfärbung der Querne: Was der Grund für die rote Brühe war

Querfurt - Sowohl die Ursachensuche als auch die Ermittlung des Stoffes, der vor zwei Wochen Wasser an der Querne in Querfurt rot verfärbt und damit einen Feuerwehreinsatz ausgelöst hat, ist abgeschlossen. Das teilte Querfurts Bürgermeister Andreas Nette (parteilos) auf MZ-Anfrage mit. Zu dem Stoff sagte er: „Es handelt sich um eine Beize für Saatgut.“

Diese dient als Schutz für Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen. Nach Nettes Angaben war eine Havarie auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes der Grund, dass die Beize in die Niederschlagswasserentwässerung des Grundstücks gelangt ist, die wiederum in die Querne fließt.

Aus einem Zulaufrohr unweit der Brücke im Obhäuser Weg floss am Abend des 6. Mai die rote Flüssigkeit in Richtung Querne. Die Freiwillige Feuerwehr Querfurt wurde alarmiert und rückte mit 26 Einsatzkräften an. Es gelang ihnen, das verunreinigte Wasser abzupumpen. Circa 4.000 Liter wurden in Fässer gefüllt. „Durch das schnelle Handeln der Feuerwehr konnte verhindert werden, dass die Querne verunreinigt wurde“, so der Bürgermeister lobend.

Außerdem wurde am Abend des Einsatzes ein Erkundungsfahrzeuges der Feuerwehr Halle angefordert, um die Ursache der Einleitung zu ermitteln und den Stoff zu bestimmen. Dies gelang nicht, jedoch konnte bereits ausgeschlossen werden, dass von dem Stoff akute Gefahr ausgeht.

Die Stadtverwaltung beauftragte ein Labor zur Beprobung des Stoffes und es wurde vom städtischen Abwasserbetrieb die Suche nach der Ursache am Kanalnetz durchgeführt. Da sich herausstellte, dass eine technische Havarie ursächlich für die Ableitung des schadstoffhaltigen Abwassers war, hat laut Nette das Umweltamt des Landkreises davon abgesehen, ein ordnungs- oder strafrechtliches Verfahren einzuleiten.

Der Verursacher sei aber beauflagt worden, Maßnahmen zu ergreifen, dass es nicht wieder zu einem Vorfall kommen könne: So müsse unter anderem eine Sammelgrube verschlossen, alle von der Verunreinigung betroffenen Bauteile und Kanäle gereinigt beziehungsweise gespült sowie das von der Feuerwehr im Rahmen der Gefahrenabwehr abgepumpte verunreinigte Wasser fachgerecht entsorgt werden.

„Eine entsprechende Kontrolle soll Anfang Juni erfolgen“, sagte der Querfurter Bürgermeister und fügte noch an: „Wir gehen davon aus, dass der Vorgang mit dieser Kontrolle und den Nachweisen erledigt ist und nicht wieder vorkommen wird.“ (mz)