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Rote Brühe in der Querne Rote Brühe in der Querne: Um welchen Stoff es sich handelt, immernoch unklar

Von Anke Losack 07.05.2020, 13:30
Leuchtend rot-orange verfärbtes Wasser in der Querne hat am Dienstagabend einen Feuerwehreinsatz in Querfurt ausgelöst.
Leuchtend rot-orange verfärbtes Wasser in der Querne hat am Dienstagabend einen Feuerwehreinsatz in Querfurt ausgelöst. Feuerwehr

Querfurt - Mehrere Fässer gefüllt mit roter Flüssigkeit stehen am Mittwochvormittag unweit der Brücke über die Querne im Obhäuser Weg in Querfurt. An dem Bach ist der Zulauf aus dem öffentlichen Kanalnetz verschlossen worden und ein aus Kies gebauter Damm versperrt ein paar Meter weiter dem Wasser den Weg in die Querne. In dem somit provisorisch errichteten Zwischenbecken befindet sich noch ein wenig Wasser, allerdings weist auch dies eine ganz leichte Rotfärbung auf.

Ein bislang unbekannter Stoff hat am Dienstag für Verunreinigungen in der Querne gesorgt und kurz nach 18.30 Uhr einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Querfurt ausgelöst. Eine leuchtend rot-orange Flüssigkeit kam aus dem Zulaufrohr. Mit 26 Einsatzkräften war die Querfurter Wehr vor Ort und es gelang ihnen, das verunreinigte Wasser abzupumpen. „Wir haben die rote Brühe oberflächlich abgesaugt und in Fässer gefüllt“, erklärt Querfurts Stadtwehrleiter Enrico Zeugner. Insgesamt waren es circa 4.000 Liter.

Vertreter der Wasserbehörde von der Einsatzleitung angefordert

Aufgrund der Situation vor Ort wurde am Abend ein Vertreter der Wasserbehörde von der Einsatzleitung angefordert. Nach Angaben von Sabine Faulstich, Leiterin des Umweltamtes der Kreisverwaltung, wurde dann gemeinsam mit dem Abwasserbetrieb der Stadt Querfurt und der Unterstützung eines angeforderten Erkundungsfahrzeuges der Feuerwehr Halle versucht, die Ursache der Einleitung zu ermitteln und den Stoff zu bestimmen.

„Dies gelang trotz intensiver Bemühungen bis in die späten Abendstunden leider nicht“, sagt sie und fügt an: „Es konnte lediglich bestätigt werden, dass der noch unbekannte Stoff sich nur in geringer Konzentration im Wasser befindet.“ Außerdem habe die Prüfung ergeben, so Stadtwehrleiter Zeugner, dass von dem Stoff keine akute Gefahr für Umwelt, Menschen, Tiere oder Sachwerte ausgeht. Andernfalls hätte der Feuerwehreinsatz entsprechend der Gefahrenstufe vergrößert werden müssen, erklärt er.

Kurz nach Mitternacht war der Einsatz der Feuerwehr vor Ort beendet

Aufgrund dieser ersten Ergebnisse habe die Einsatzleitung beschlossen, das Rohr, aus der die rote Flüssigkeit in die Querne floss, zu verschließen und einen zusätzlichen Damm zu bauen, um den weiteren Zulauf in den Bach zu verhindern. Kurz nach Mitternacht war der Einsatz der Feuerwehr vor Ort beendet.

Wie Umweltamtsleiterin Sabine Faulstich weiter sagt, wurden die Untersuchungen zur Ursachenermittlung am Mittwochmorgen durch den Betreiber des Kanalnetzes fortgesetzt. „Entsprechende Ergebnisse sind der Wasserbehörde vorzulegen, bevor über die Wiederöffnung des Kanalablaufs entschieden werden kann.“ Eine Beprobung des Stoffes erfolgt durch ein von der Stadt Querfurt beauftragtes Labor.

„Die Untere Wasserbehörde unterstützt beratend“

„Die Untere Wasserbehörde unterstützt beratend“, erklärt die Umweltamtsleiterin. Die Behörde wird dann in einer der nächsten Schritte auch prüfen, ob ein Straf- oder Ordnungswidrigkeitstatbestand vorliegt. „Zu diesem Zeitpunkt können dazu noch keine belastbaren Aussagen getroffen werden“, sagt Faulstich am Mittwochnachmittag.

Außerdem müsste dann der Verursacher, sofern er ermittelt wird, alle im Zusammenhang mit dem Ereignis stehenden Kosten zahlen. Dazu gehören auch der Feuerwehreinsatz, Laboruntersuchen, die Entsorgung des verunreinigten Wassers und die Auslagen der Behörden, so die Leiterin. (mz)

Die Fässer standen am Mittwoch noch am Einsatzort.
Die Fässer standen am Mittwoch noch am Einsatzort.
Anke Losack