Orden des Heiligen ErlösersOrden des Heiligen Erlösers: Ritter feiern auf Burg Querfurt 900-jähriges Bestehen

Querfurt - Der Ritterorden ist für ein besonderes Jubiläum auf die Burg zurückgekehrt. Aus ganz Europa waren die Mitglieder des Ritterordens zu ihrem deutschen Stammsitz auf Burg Querfurt gekommen. Seit 900 Jahren gibt es den Ritterorden des Heiligen Erlösers von Mont-Réal, und das wurde mit einem Großkapitel und einer Ausstellungseröffnung gefeiert.
Seit anderthalb Jahren kommen die Ritter in regelmäßigen Abständen und halten verschiedene Veranstaltungen ab. Aber sie wollen auch etwas zurückgeben, wie Enrico Paust, Adjutant des Generalpriors von Deutschland, sagt.
Ritterorden hat Fördermittel beantragt und sich für die Restaurierung eingesetzt
Teile der neu gestalteten Dauerausstellung der Ritter sind vier Wappenstühle. „Die waren schon im Besitz der Burg, aber konnten aufgrund ihres Zustandes nicht ausgestellt werden“, sagt Paust. Der Orden hat Fördermittel beantragt und sich für die Restaurierung eingesetzt. Gleichzeitig habe er seine besonderen Beziehungen zum Archiv im Vatikan genutzt, um Recherchen über die auf den Stühlen abgebildeten Wappen zu machen.
„Sie haben das Wappen tatsächlich entdeckt, und so können die Stühle nun Kardinal Antonio Barberini, Erzbischof von Reims, zugeordnet werden.“ Nach der Restaurierung können die Wappenstühle wieder gezeigt werden. „Das war auch eines der ersten Projekte, das von unserer wieder gegründeten Wissenschaftsakademie angeschoben wurde“, so Paust. Seit der Gründung 1118 in Spanien bestand und besteht der Orden durchgängig bis heute.
Zu Beginn habe es sich um einen militärischen Orden gehandelt
Zu Beginn habe es sich um einen militärischen Orden gehandelt, erklärt Großmeister Comte André Girond aus Frankreich, der auch das Großkapitel leitete. Das ist eine jährliche Zusammenkunft, die jedes Mal an einem anderen Ort stattfindet und bei der auch fünf Knappen zu Rittern geschlagen werden.
Erst später in der Geschichte sei es ein humanitärer und medizinischer Verbund geworden. Er wechselte nach Frankreich und griff erst während der französischen Revolution wieder zu den Waffen. Doch das eigentlich wichtige für den Orden war seine humanitäre Ausrichtung, so dass um 1900 eine Akademie als Fortsetzung zur Aufklärung gegründet wurde.
Heute steht ausschließlich die humanitäre Tätigkeit im Vordergrund. So ist der Orden sehr aktiv bei der Obdachlosenhilfe, so Heino Graf Möller zu Falkenstein, Generalprior von Deutschland. Auch die Burg wolle der Orden weiter unterstützen. Es soll ein Geben und Nehmen entstehen. (mz)