Nordharzer Bauernverband hat Zuwachs bekommen
Badeborn/MZ. - Insgesamt 456 Mitglieder gehören jetzt dem Bauernverband Nordharz an. Erst im vergangenem Jahr haben sich die Verbände aus Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode zusammengeschlossen. "Die Fusion mit Aschersleben war nur eine logische Folge der guten Zusammenarbeit", bekräftigt Verbandsgeschäftsführer Jürgen Zywitzki gegenüber der MZ. Seit über zehn Jahren werden vom Verband die Geschäfte für die Ascherslebener geführt. Die Landwirte aus dem Altkreis Staßfurt gehören dagegen noch dem Bördebauernverband an.
Für den neugewählten Verbandsvorsitzenden Eckhardt Nebe zeigt die Fusion, dass "pragmatisches Handeln und Sacharbeit erfolgreicher ist, als lange Debatte" zu führen. Der Beitritt der Landwirte aus dem Altkreis Aschersleben sei kein Denkzettel an die Kommunalpolitiker, die sich im Zuge der Kreisgebietsreform ein Zusammengehen mit Bernburg und Schönebeck entschieden hatten, sondern eine logische Folge.
"Damit haben wir jetzt im Verband Strukturen geschaffen, die zukunftsfähig sind und die auch angesichts der komplizierteren Rahmenbedingung eine effiziente und qualitativ hochwertige Tätigkeit für unsere Mitglieder sichern", erklärte der 54-jährige Diplomlandwirt, der auch Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Ballenstedt ist. Bis zur Fusion der beiden Verbände Quedlinburg und Halberstadt / Wernigerode im vergangenen Jahr war Nebe Kreisvorsitzender des Quedlinburger Verbandes. Der Halberstädter Reinhold Freudenberg kandidierte auf der Versammlung nicht wieder für den Vorsitz, weil er sich auf seine Arbeit im Landesverband konzentrieren wolle. Der bisherige Ascherslebener Vorsitzende Frank Zedler trat ebenfalls nicht zur Wahl, da er sich für den Landesvorsitz beworben hat.
Auf der Tagung wurde auch einmütig die agrarpolitische Entschließung des Bauernverbandes Nordharz verabschiedet. In dem Leitfaden sind die Schwerpunkte der Verbandsarbeit für die nächsten Wochen und Monate fixiert. Darin ziehen sie u.a. Position zu der EU-Agrarpolitik, dem Verbraucherschutz, fordern ein Abbau der Bürokratie, bekräftigen eine moderne Tierhaltung, bekunden die Stärkung des Biotechnologiestandortes Nordharz und bekennen sich zu nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien. "Diese Entschließung ist Richtschnur unseres Handelns", konstatiert der Vorsitzende. Sie sei aber auch ein Signal an die Politik, sich ernsthaft mit den Sorgen und Problemen der Landwirte zu beschäftigen.
Zuvor kritisierte er verschiedene politische und wirtschaftliche Unzulänglichkeiten, die zu einer großen Unzufriedenheit im Berufsstand geführt hätten. Er zählte dazu den katastrophalen Preisverfall auf dem Milchsektor, die Gefahr der Überregulierung durch die uneingeschränkte Übernahme des EU-Rechts, Erschwernisse im Steuerrecht und massiven Haushaltskürzungen zu Lasten der Landwirte.
Der neue Vorstand setzt sich aus zwölf Mitglieder zusammen:
Region Aschersleben: Klaus Kilian, Hans-Georg Lenze und Frank Zedler; Region Halberstadt: Heiko Bode, Reinhold Freudenberg, Volkmar Keddi; Region Quedlinburg: Wolfgang Browarzik, Dr. Werner Jacobs und Eckhardt Nebe und für die Region Wernigerode: Joachim Becker, Wilfried Feuerstack und Uwe Thielecke.
Stellvertreter des Vorsitzenden sind: R. Freudenberg, W. Feuerstack und F. Zedler.