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CDU-Politikerin liefert sich mit SPD-Kandidat spannendes Rennen Heike Brehmer holt im Harz das Direktmandat

Sozialdemokraten liegen bei den Zweitstimmen vorn.

Von Ingo Kugenbuch Aktualisiert: 26.09.2021, 23:21
Heike Brehmer hat sich wieder das Direktmandat im Harz geholt.
Heike Brehmer hat sich wieder das Direktmandat im Harz geholt. Foto: Jörg Scheibe

Halberstadt/MZ - „Wahlkrimi.“ Dieses Attribut wird im Zusammenhang mit Wahlen oft benutzt, zu oft. An diesem Sonntag aber, da passt es perfekt - im Bund, aber genauso auch im Wahlkreis 68 - Harz. Während immer mehr Stimmen in den 255 Wahlbezirken ausgezählt werden, schrumpft auch der Abstand zwischen der langjährigen Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer von der CDU und dem SPD-Kandidaten Maik Berger, der zum ersten Mal für den Bundestag antritt.

Berger reitet wie ein Surfer auf der Erfolgswelle, die Olaf Scholz im Bund in Gang gesetzt hat. Bei den Zweitstimmen führt die SPD im Harz nach Auszählung von 253 Wahlbezirken deutlich mit 27,2 Prozent vor der CDU (22,2) und der AfD (18,4).

Abstand schrumpft zwischenzeitlich auf unter 2 Prozentpunkte

Bei den Erststimmen aber, die über das Direktmandat entscheiden, bleibt es bis zum Schluss knapp. Zunächst war der Vorsprung Brehmers vor Berger - kurz dahinter dann Sören Stefanowicz von der AfD - noch deutlich. Bis um 20.22 Uhr - nachdem 198 von 255 Wahlbezirken ausgezählt sind - schrumpft er jedoch auf 26,8 zu 24,9 Prozent. Am Ende aber holt sich Brehmer mit 27,6 Prozent der Stimmen wieder das Direktmandat im Landkreis Harz. Berger bringt es auf beachtliche 25,4 Prozent.

„So richtig fassen kann ich es immer noch nicht“, sagt Heike Brehmer am Ende eines langen Wahlabends der MZ. „Die Wähler haben das honoriert, was ich in zwölf Jahren im Bundestag getan habe.“ Und sie verspricht: „Ich werde meine Wähler auch in der nächsten Legislaturperiode nicht enttäuschen.“ Bei aller Freude gab es für sie aber auch Grund zur Beunruhigung: „Ich war erschrocken über die Ergebnisse der AfD.“

Geht Berger in die Stichwahl?

Ob Berger möglicherweise über die Landesliste per Zweitstimme doch noch im Bundestag landen wird, wird sich am Montag zeigen. Fest steht aber jetzt schon: Der SPD-Politiker, der sich am Sonntag auch als Bürgermeister in der Gemeinde Huy beworben hat, müsste dort im Oktober in die Stichwahl gehen.