1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Sportliche Juristin zieht es nach Zeitz

Naumburgerin Martina Zufall wird Amtsgerichtsdirektorin Sportliche Juristin zieht es nach Zeitz

56-Jährige folgt auf Ernst-Wilhelm Schulze. Sie war zuvor als Richterin am Amtsgericht in Naumburg tätig.

Von Matthias Voss 14.06.2021, 09:36
Martina Zufall ist die neue Amtsgerichtsdirektorin in Zeitz.
Martina Zufall ist die neue Amtsgerichtsdirektorin in Zeitz. (Foro: René Weimer)

Zeitz/Naumburg - Nach vier Monaten Interimszeit hat das Amtsgericht in Zeitz eine neue Führung bekommen. Martina Zufall folgt dem Ende Januar in den Ruhestand gegangenen Ernst-Wilhelm Schulze als Direktorin. Erst vor drei Wochen hat sie die Zusage bekommen, Ende Mai bekam sie die Ernennung. „Natürlich braucht man Beständigkeit im Leben. Aber manchmal ist es auch schön, wenn man die Chance auf etwas Neues bekommt. Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben“, sagt die 56-jährige Naumburgerin.

Zuletzt war sie über viele Jahre als Richterin vornehmlich am Amtsgericht der Kreisstadt tätig. Ihr Fachgebiet ist das Strafrecht, in Zeitz will sie sich vor allem um Jugendsachen kümmern. „Ich kenne Zeitz und das Amtsgericht hier schon ein bisschen. Aber ich freue mich auch darauf, die Gegend noch besser kennenzulernen. Sicher mal bei einer Fahrradtour“, sagt sie. Kennenlernen muss sie aber vor allem erstmal ihre neue Arbeitsstelle, auch wenn die Amtsgerichte in Naumburg, Zeitz und Weißenfels in gutem Kontakt stehen und man sich untereinander kennt. „Hier in Zeitz funktioniert alles gut, da muss nicht viel geändert werden. Und falls doch, werde ich das nach und nach herausfinden“, sagt Martina Zufall.

Ich wollte erst Staatsanwältin werden. Aber dann hat es sich anders ergeben. Auf alle Fälle war die Zeit so kurz nach der Wende sehr arbeitsintensiv, aber wahnsinnig toll.

Amtsgerichtsdirektorin Martina Zufall

Für das Gebäude an sich würde sie sich ein bisschen Farbe wünschen, „damit es außen genauso schön ist, wie innen.“ Sie wolle sich auf alle Fälle bei der Landes-Immobiliengesellschaft nach Möglichkeiten informieren. Und in den Fluren und Gängen könne sie sich auch durchaus wieder Ausstellungen zu Kunst und Bildung vorstellen, so wie es ihr Vorgänger Schulze gehandhabt hatte. Aktuell hängen von diesem noch Fotos, die er in Russland gemacht hatte.

Fotos aus Osteuropa hat Martina Zufall auch in ihrem Büro aufgehängt. Allerdings von der Ostsee aus dem Baltikum, einer ihrer liebsten Urlaubsorte. Ansonsten arbeitet sie gerne im Garten und treibt vor allem viel Sport. „Ich war schon immer sehr aktiv, mache Fitness, Pilates und fahre gern Fahrrad“, sagt die 56-Jährige. Wenn ihr lange bestelltes E-Bike endlich ankommt, könne sie sich auch vorstellen, mal von Naumburg nach Zeitz zur Arbeit zu fahren. Überhaupt ist die gebürtige Kasselänerin, wie sie sich selber mit einem Augenzwinkern bezeichnet, mittlerweile im Burgenlandkreis richtig heimisch geworden. Ihrem ersten Mann folgte sie nach Naumburg, der gemeinsame Sohn ging in Droyßig zur Schule und studiert aktuell ebenfalls Jura. Zufall besuchte die Unis in Marburg und Münster, machte ihre Staatsexamen in Hamm und Kassel und arbeitet seit Anfang 1993 als Richterin. „Ich wollte erst Staatsanwältin werden. Aber dann hat es sich anders ergeben. Auf alle Fälle war die Zeit so kurz nach der Wende sehr arbeitsintensiv, aber wahnsinnig toll“, erinnert sie sich gern zurück.

Seit 1994 ist sie in Naumburg, hauptsächlich am Amtsgericht, aber auch am Oberlandesgericht tätig. Kurze Unterbrechungen gab es zwischendurch für Arbeit am Landgericht in Halle. Nun ist Martina Zufall also in Zeitz gelandet, mutmaßlich ihre letzte Station vor der Pensionierung. Und auch hier wird sie garantiert ihre Spuren hinterlassen. Man darf gespannt sein.