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Mach's gut, Sommer!

30.09.2012, 08:51

"Das Schrebergartenwesen gewinnt immer mehr Freunde und Anhänger", bemerkt das Tageblatt in der Ausgabe vom 23. Oktober. "Während zwar hier und da durch die um sich greifende Bautätigkeit einzelne solcher Kolonien verdrängt und bis auf wenige Siedlungen zusammengeschmolzen sind, sind im Laufe der letzten Jahre rund um die Stadt, so im Osten am Ostbahnhof, im Süden hinter der Luisenstraße, im Westen überm Schützenplatze und der breit ansteigenden Lehne nach dem Birkenwäldchen und im Norden am südlichen und nordöstlichen Teile des Spechsarts zu den alten einzelne wie gruppenweise zusammenhängende neue Anwesen hinzugekommen und neuerdings an letztgenannter Stelle - nahe der Hallischen Straße - eine ganze Reihe solcher im Entstehen begriffen."

Weitere Dörfer sollen durch neue Bahnlinien erschlossen werden. Das Naumburger Tageblatt berichtet zum Thema: "Zu den Vorarbeiten für die geplante neue Bahnlinie Naumburg-Eisenberg über Flemmingen, Heiligenkreuz und Schkölen ist durch die Sächsisch-Thür. Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft von der Stadt Naumburg ein Betrag von 1000 Mark erbeten worden. Nach einer von dem Berichterstatter Scheele eingeleiteten Besprechung, in der Stadtrat Crato sich ausführlich über die Vorzüge des neuen westlichen Projekts gegenüber dem früheren östlichen Projekt (über Mertendorf, Cauerwitz, Osterfeld) äußert, wird die Sache vertagt, da man allgemein eine gründliche Besprechung der wichtigen Angelegenheit zu einer gelegeneren Stunde für notwendig hält."

Über ein anhängliches Reh wird am 29. Oktober berichtet: "Treu und anhänglich ist ein Reh, das vor drei Jahren Jagdaufseher Krebs in Uichteritz völlig ermattet und schwer krank in der Flur auffand und mit nachhause nahm. Durch sorgfältige Pflege erholte sich das junge Tier wieder, und im Jahre 1911 verließ es zweimal seine Pflegestätte, um dann wieder zurückzukehren. In diesem Jahr verließ es im Juni die Krebssche Behausung und blieb 17 Wochen weg. Am Mittwoch erschien es nun wieder an der Türe seiner Wohltäter und begehrte Einlass, der ihm selbstverständlich gern gewährt wurde."