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Feierliche Eröffnung mit vielen Gästen Feuerwehr Wangen freut sich über neues Depot

In das neue Objekt in Kleinwangen sind 625.000 Euro investiert worden.

Von Gisela Jäger 14.10.2021, 08:58
Die Freiwillige Ortsfeuerwehr Wangen feiert mit Gästen und Baubeteiligten die Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses.
Die Freiwillige Ortsfeuerwehr Wangen feiert mit Gästen und Baubeteiligten die Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses. (Foto: Gisela Jäger)

Kleinwangen - „Wir sind sehr stolz, dankbar und glücklich, dass wir heute hier unser neues Feuerwehrhaus einweihen können“, sagte der Wangener Ortswehrleiter Michael Radenz in seinen Begrüßungsworten im Beisein der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wangen und zahlreichen Gästen. Solche Worte waren auch aus den Ansprachen zu vernehmen, in denen zum Ausdruck kam, welchen finanziellen Kraftakt die Verbandsgemeinde Unstruttal stemmte, um dieses seit Jahren anvisierte Projekt verwirklichen zu können.

Auf privatem Grund

Radenz dankte diesbezüglich besonders Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann und deren Mitarbeiterteam vom Bauamt und schließlich für Planung und Bauüberwachung dem Querfurter Ingenieurbüro Roßmann und Doleschal sowie den am Bau beteiligten Firmen aus der Region. Die Notwendigkeit einer baulichen Investition ergab sich daraus, dass die Feuerwehr bisher in einem privaten Grundstück mit Technik und Fahrzeug eingemietet war, beschrieb VG-Bürgermeisterin Schumann den Werdegang des Baus. Die Eigentümer kündigten der Feuerwehr wegen Eigenbedarf. Die Suche nach einem ausbaufähigen Standort führte zum alten Sportlerheim auf der Kleinwangener Ortsseite.

Der Gebäudebestand zeigte sich optimal für Umbau und Neunutzung und bot zudem Platz für den Anbau einer Fahrzeughalle auf einer Grundstücksfläche der Stadt Nebra. Allerdings musste noch eine Teilfläche von Privat hinzugekauft werden; auch das klappte. Im Mai 2020 war erster Spatenstich, im September konnte Richtfest gefeiert werden.

„Ein Sechser im Lotto“

Die Bürgermeisterin nannte die in relativ kurzer Zeit durchgezogene Investition in den Feuerwehrstandort Wangen einen „Sechser im Lotto“. Insgesamt kostete das Objekt die stattliche Summe von 625.000 Euro, die den in jüngster Zeit rasant gestiegenen Baukosten geschuldet sei. Die 95.000 Euro Fördermittel vom Land erscheinen dagegen verhältnismäßig gering. Jana Schumann lobte trotz dieser Kosten die Planung als „dem Anspruch für eine moderne Feuerwehr angemessen“, und auch der Bauablauf war unproblematisch. Somit ging ihr Dank am die eingebundenen Planungs- und Baufirmen und nicht zuletzt den Burgenlandkreis als Genehmigungsbehörde.

Grußworte und Eröffnungsgeschenke überbrachten CDU-Bundestagsabgeordneter Dieter Stier, er will eine Spende überweisen, und Landrat Götz Ulrich (CDU), der einen symbolischen 250 Euro-Scheck mitgebracht hatte. Ulrich sagte, dass am Beispiel der Feuerwehr Wangen ein Handlungsbedarf an das Land für die dringende Frage einer besseren Kommunalfinanzausstattung aufgeworfen werde. „Da sehe ich ein wichtiges Thema für unsere neue Landesregierung“, so der Landrat angesichts der Kredite, die von der Verbandsgemeinde zu tragen sind. Dennoch überwog Freude und Dank über eine gelungene Zukunftsinvestition in die Feuerwehr Wangen.

Alles geordnet am Platz und schnell griffbereit: Als Anbau an das Depot steht nun  eine neue Fahrzeughalle bereit, die genug Platz bietet.
Alles geordnet am Platz und schnell griffbereit: Als Anbau an das Depot steht nun eine neue Fahrzeughalle bereit, die genug Platz bietet.
(Foto: Gisela Jäger)

Nebras Bürgermeisterin Antje Scheschinski wünschte viel Erfolg für die 24 aktiven Wangener Feuerwehrfrauen und -männer sowie die Jugend, deren ehrenamtliche Tätigkeit durch das neue Objekt wesentlich gestärkt werde und wünschte eine gute Zusammenarbeit zwischen den drei Ortswehren Nebra, Reinsdorf und Wangen. Glückwünsche gab es auch von Kreisbrandmeister Silvio Suchy, von Uwe Eichstädt vom Kreisfeuerwehrverband, der eine Urkunde sowie ein Hohlstrahlrohr als Geschenk mitbrachte, von An-der-Finne-Verbandsgemeindebürgermeisterin Monika Ludwig, den Abordnungen benachbarter Feuerwehren und vom Verbandsgemeindewehrleiter Michael Richter.

Wir sind sehr stolz, dankbar und glücklich, dass wir heute hier unser neues Feuerwehrhaus einweihen können.

Ortswehrleiter Michael Radenz

Für Richter war es eine umso größere Freude, weil er nach seinem Umzug nach Wangen in der Ortswehr seine Feuerwehrlaufbahn begann, bis heute aktives Mitglied ist und im Verbandsgemeinderat mitwirken konnte für das Bauvorhaben. Und weil er fast in unmittelbarer Nachbarschaft zum Feuerwehrhaus wohnt, war es für ihn Herzenssache, auf der Baustelle zu helfen und mit den Handwerksfirmen in Kontakt zu sein. Richter nannte hinsichtlich Ausbildung und Qualifikation die Feuerwehr Wangen durchweg gut aufgestellt. Und eine funktionierende Feuerwehr gehört für Richter so wie die Kirche einfach zum Dorf dazu. Für sein Engagement in der Ortsfeuerwehr Wangen wurde Michael Richter durch Wehrleiter Michael Radenz zum „Besten Feuerwehrmann“ des Jahres ausgezeichnet.

30.000 Euro Eigenleistung

Immerhin, so der Ortswehrleiter, habe Richter gemeinsam mit allen weiteren Kameradinnen und Kameraden mitgewirkt, so dass 30.000 Euro Eigenleistung in das Feuerwehrhaus eingebracht wurde. Somit blickt die Wehr bereits mit Vorfreude auf nächstes Jahr, weil das Jubiläum 155 Jahre Feuerwehr Wangen und 30 Jahre Jugendzeltlager gefeiert wird, für das die Wehr Gastgeber ist.

Michael Radenz und dessen Sohn und Stellvertreter Christopher Radenz dankten ihrerseits mit Blumen und Sachgeschenken ihren Ehrengästen, Firmen und kommunalen Partnern für alle Unterstützung am Bau des Feuerwehrhauses. Die Firmen Mütze & Rätzel sowie Hoch- und Tiefbau Konetzny aus Barnstädt steuerten für den geselligen Teil je ein Fass Freibier zu, auch dafür galt der Dank des Wehrleiters.

Die offizielle Eröffnung war zugleich Anlass, langjährige und treue Dienste der Feuerwehrmänner Tobias Lüttschwager, Sebastian Danek und Nils Tscherny mit Urkunde und Anstecknadeln der Stufe II zu würdigen.