1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Der Georgenberg als Weinterrasse

EIL

Verein knüpft an Historie des Naumburger Weinbaus an Der Georgenberg als Weinterrasse

500 Quadratmeter Fläche sind mit Sauvignac-Reben sowie Wildkräutern bepflanzt worden. Weitere 500 Quadratmeter sollen folgen.

Von Torsten Biel 10.05.2021, 10:54
Die Naumburger Weinbaugesellschaft pflanzt unterhalb des Bauernweges die ersten 200 Stöcke der pilzresistenten Sorte Sauvignac.
Die Naumburger Weinbaugesellschaft pflanzt unterhalb des Bauernweges die ersten 200 Stöcke der pilzresistenten Sorte Sauvignac. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Die Naumburger Weinbaugesellschaft hat damit begonnen, unterhalb des Bauernweges in Naumburg die ersten 200 Stöcke der pilzresistenten Rebsorte Sauvignac zu pflanzen, einer Kreuzung aus Sauvignon blanc, Riesling und sogenannten Resistenzpartnern. Die Gesellschaft will damit eine alte Weinbergsbrache an historischer Stelle des Georgenbergs rekultivieren und damit die innerstädtische Weinbaugeschichte sichtbar machen, heißt es in einem Spendenaufruf des Vereins.

Die Rebfläche soll als Schauweinberg am Touristenweg zwischen Bahnhof und Weltkulturerbe Naumburger Dom neben dem ökologischen Weinbau auch die Umweltbildung und den Tourismus fördern. Geplant sind auf der ersten rund 500 Quadratmeter großen Fläche auch der Anbau von Wildkräutern und ein Blühstreifen für Insekten.

 Frank Weigel, einer der  beiden Vereinsvorsitzenden der Naumburger Weinbaugesellschaft, setzt zusammen mit Saale-Unstrut-Weinkönigin Annemarie Triebe (Mitte) und Großjenas Weinprinzessin Julia Frölich die erste Rebe.
Frank Weigel, einer der beiden Vereinsvorsitzenden der Naumburger Weinbaugesellschaft, setzt zusammen mit Saale-Unstrut-Weinkönigin Annemarie Triebe (Mitte) und Großjenas Weinprinzessin Julia Frölich die erste Rebe.
(Foto: Torsten Biel)

Der innerstädtische Weinbau in Naumburg hat eine lange Tradition, so Frank Weigel, der als einer der beiden Vereinsvorsitzenden zusammen mit Saale-Unstrut-Weinkönigin Annemarie Triebe und der Großjenaer Weinprinzessin Julia Frölich die erste Rebe pflanzte und sie mit einem ordentlichen Schluck Müller-Thurgau angoss. 1850, so Weigel, gab es zirka 38 Hektar Wein in Naumburg. Besiedlung und die Reblaus sorgten dafür, dass es 1950 nur noch 1,5 Hektar waren. Sechs Jahre hatte die Weinbaugesellschaft gebraucht, ehe alle Behörden vom Anliegen überzeugt werden konnten. Im nächsten Jahr ist die Erweiterung der Fläche um noch einmal 500 Quadratmeter geplant.

Von der Außenwirkung des Weinberges erhofft sich die Naumburger Weinbaugesellschaft auch neue Mitglieder. Einer, der am Sonnabend in den Verein eintrat, ist der Leiter des Wirtschaftsamtes des Burgenlandkreises, Thomas Böhm. Am Spechsart, ebenfalls eine historische innerstädtische Weinlage, hat er selbst Rebstöcke stehen.