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Saubere Sache Warum sich für ein Unternehmen aus dem Saalekreis der zweite Platz beim Nachhaltigkeitspreis wie ein Sieg anfühlt

Ein kleines Unternehmen lenkt die Blicke der Welt in den Saalekreis.

Von Undine Freyberg Aktualisiert: 20.10.2021, 16:58
Stolze zweite Sieger: Jan Koppe, der Vertriebsleiter,  Tina Lütje, die Leiterin der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, und Carsten Koppe, der für die Qualitätssicherung zuständig ist
Stolze zweite Sieger: Jan Koppe, der Vertriebsleiter, Tina Lütje, die Leiterin der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, und Carsten Koppe, der für die Qualitätssicherung zuständig ist Foto: Undine Freyberg

Merseburg/MZ - Alle waren gespannt bei der Firma Mol Katalysatortechnik. Und einige konnten auch die Liveübertragung des Finales des Internationalen Nachhaltigpreises aus London verfolgen, bei dem es die kleine Firma aus dem Saalekreis unter die letzten Acht geschafft hatte. „Schon das hat uns mächtig stolz gemacht“, sagt Jan Koppe, der Prokurist des Unternehmens. „Wir hätten nie gedacht, dass wir so weit kommen.“

Zweiter Platz beim Nachhaltigkeitspreis ein echter Motivationsschub

Dann wurde die Finalistengruppe auf fünf reduziert und ein Sieger gekürt: Siemens Gamesa Renewable Energy mit Sitz in Spanien, ein Tochterunternehmen von Siemens Energy und ein international tätiger Hersteller von Windkraftanlagen, machte am Ende das Rennen. Mit welchem Projekt das börsennotierte Unternehmen an den Start gegangen sei, habe allerdings keiner der anderen Teilnehmer erfahren, so Koppe.

„Weitere Platzierungen wurden nicht unterschieden, so dass wir uns mit den übrigen Bewerbern den zweiten Platz teilen“, sagt Koppe. „Das ist für ein kleines mittelständisches Unternehmen wie uns etwas ganz Tolles und ein echter Motivationsschub. Denn plötzlich schaut die Welt nach Mitteldeutschland und in den Saalekreis.“ Das allein wäre schon ein Grund zum Feiern. „Aber noch viel mehr freut uns, dass wir relativ zeitnah nach Bekanntwerden des Ergebnisses erste Reaktionen bekamen und sich neue Kunden für unsere Methode interessierten.“

Sauber und nachhaltig: Unternehmen aus dem Saalekreis lassen Beläge und Biofilm verschwinden

Ein Branchenriese aus der Lebensmittelindustrie habe beispielsweise erstes Interesse bekundet. Das Projekt, mit dem sich die Firma um den Weltnachhaltigkeitspreis im Bereich Technologie beworben hatte, heißt „Nachhaltige Verhinderung von Ablagerungen mit katalytischer Wasserbehandlung“. Einfach ausgedrückt geht es um einwandfreies Wasser und saubere Oberflächen - zum Beispiel in Rohren - durch den Einsatz von Katalysatoren.

Bei dem von Mol Katalysatortechnik entwickelten Verfahren werden Metallfolien mit einer Mineralschicht - sogenannte Mol-Lik-Katalysatoren - installiert. Diese Halbleiter lassen Beläge und Biofilm verschwinden und sorgen für Sauberkeit überall dort, wo Wasser im Spiel ist. Die Methode aus Merseburg wird beispielsweise von den Berliner Wasserbetrieben eingesetzt - speziell in der Klarwasserleitung des Klärwerks Waßmannsdorf.

„Merseburger Zauberwürfel“ für Zuhause

Dort hatten Ablagerungen das Abfließen des geklärten Wassers so stark behindert, dass es teilweise zu Überschwemmungen kam. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Auch in der Autoindustrie und in Kraftwerken wird die Mol-Lik-Technologie genutzt. Selbst in der Merseburger Schwimmhalle setzt man darauf.

Wer sich so etwas im Haushalt wünscht, kann sich den „Merseburger Zauberwürfel“ zulegen und in die Geschirrspülmaschine stecken. Dieser wird als „Mol-Lik-Cube“ oder als „Kalk-Stopp Home“ beispielsweise bei ISL Merseburg oder unter www.vodaclean.de verkauft.