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„Danach kann ich mich hoffentlich entscheiden“ Reporter oder Retter? 19-Jähriger macht auf Suche nach richtigen Beruf erst Bufdi und dann soziales Jahr

Auf der Suche nach dem richtigen Beruf macht der 19-jährige Toni Günther Bundesfreiwilligendienst und ein freiwilliges soziales Jahr.

Von Undine Freyberg Aktualisiert: 21.09.2021, 13:09
Toni Günther hat seinen Bundesfreiwilligendienst beim Offenen Kanal absolviert.
Toni Günther hat seinen Bundesfreiwilligendienst beim Offenen Kanal absolviert. (Foto: Katrin Sieler)

Merseburg/MZ - Wo seine berufliche Reise hingehen soll? Toni Günther ist sich noch nicht sicher. Deshalb hat der 19-Jährige entschieden, sich auf verschiedenen Berufsfeldern auszuprobieren. Nach einem Praktikum beim Offenen Kanal Merseburg-Querfurt im Sommer vergangenen Jahres startete er dort im September 2020 seinen Bundesfreiwilligendienst, um zu testen, ob Medien etwas für ihn sind und er in diesem Bereich eine Ausbildung machen möchte.

Ein Jahr lang hat er jetzt das Team des Merseburger Bürgerfernsehsenders unterstützt. „Ich hab mich mit um die Jugendredaktion gekümmert, die sich ja nur online treffen konnte, und habe bei den Videochallenges mitgemacht“, erzählt Toni. Dabei sei es immer um einen bestimmten Gegenstand oder ein Thema gegangen, zu dem dann jeder einen Film gedreht hat. „Es ging zum Beispiel um das Thema Fernbedienung oder auch Parfüm.“ Sein Lieblingsthema sei jedoch Weihnachten gewesen. „Da habe ich ein Video im Stil von Hannibal Lecter aus ’Das Schweigen der Lämmer’ gedreht. Ich hab Nudeln gekocht und dazu eine blutrote Soße gemacht“, erinnert er sich lächelnd. Er habe aber auch Kommentartexte zu Beiträgen eingesprochen, die dann im Offenen Kanal Merseburg-Querfurt gesendet wurden. Er habe sich beim Schneiden von Filmen versucht und auch mal die Studiokamera bedient. „Und ich habe beim Planspiel Wahlleben mitgemacht, als die Schüler der Borlachschule Bad Dürrenberg eine Wahl simuliert haben.“ Da habe er den Bildungsreferenten des OK unterstützt.

„Aber ich glaube, ich möchte eine Ausbildung machen“

Der 19-Jährige hatte zuvor das Domgymnasium besucht. Durch seinen Bundesfreiwilligendienst hat er jetzt die Fachhochschulreife erlangt, könnte also an einer Hochschule wie der in Merseburg studieren, obwohl er keine Abitur gemacht hat. „Aber ich glaube, ich möchte eine Ausbildung machen“, sagt Toni Günther. Den Beruf des Mediengestalters könnte er sich schon vorstellen, aber auch der medizinische Bereich interessiere in. „Notfallsanitäter zum Beispiel.“ Deshalb macht er aktuell noch ein halbes soziales Jahr am Merseburger Basedow-Klinikum, wo er in die verschiedensten Abteilungen hineinschnuppern darf. „Und danach kann ich mich hoffentlich entscheiden.“

Im Offenen Kanal fehlt Toni jetzt natürlich. „Wir würden uns über neue Verstärkung für unser Team freuen“, sagt OK-Geschäftsführerin Diana Elsner. Wer Bundesfreiwilligendienst machen möchte, darf zwar gern 18 oder 19 sein. „Aber eigentlich gibt es beim Alter nach oben keine Grenze. Er oder sie sollte sich aber im besten Fall für Medien interessieren“, meint Elsner. Als Bufdi im OK kann man bei der Organisation helfen, auch mal etwas filmen und Datenbanken pflegen. Die Arbeitszeit beträgt zwischen 21 und 36 Stunden und es gibt ein Taschengeld von rund 178 Euro.

Wer Interesse hat kann sich beim OK melden unter Tel. 03461/52 52 22