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Basedow-Chef erklärt Strukturwandelprojekt Neues Bildungszentrum für Gesundheitsberufe: „Wir sehen den Bedarf nicht nur bei uns im Klinikum“

Das Basedow-Klinikum soll ein neues Bildungszentrum für Gesundheitsberufe erhalten. Fast elf Millionen Euro dafür kommen aus dem Strukturwandeltopf. Der Klinikchef begründet, warum die bisherige Pflegefachschule nicht mehr ausreicht und der Neubau an der Hochschule entsteht.

02.12.2025, 08:44
Lutz Heimann
Lutz Heimann Foto: DPA

Merseburg/MZ. - Es war das überraschendste der drei neuen Strukturwandelprojekte, die die Lenkungsgruppe des Saalekreises jüngst auf den Weg gebracht hat: der Neubau eines Bildungszentrums für Gesundheitsberufe. Es soll elf Millionen Euro kosten, auf dem Campus der Hochschule entstehen und die bisherige Pflegefachschule am Merseburger Basedow-Klinikum ersetzen. Dessen Geschäftsführer Lutz Heimann erklärt im Interview mit Robert Briest, was sich das kreiseigene Krankenhaus davon verspricht.

Warum ist der Neubau nötig?

Lutz Heimann: Wir benötigen neue Räumlichkeiten, weil die jetzigen im Säulenhaus ab 2029 nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dass die Schule derzeit in der Ebene 0 untergebracht ist, ist momentan kein Problem, aber die Räume sind zukünftig zu klein.

Gibt es nach dem Neubau auch Raum für mehr Azubis?

Ja. Wir haben aktuell 136 Auszubildende, künftig könnten es bis zu 240 sein. Wir verdoppeln uns also. Wir sehen den Bedarf an Pflegefachkräften sowie in weiteren Gesundheitsfachberufen nicht nur bei uns im Klinikum, sondern auch insgesamt in der Region – bei Pflegediensten und -heimen. Es gibt ja nicht mehr die klassischen Ausbildungen als Krankenschwester oder Altenpfleger, sondern sie ist generalistisch. Pflegefachkräfte können in Kliniken oder in der Altenpflege arbeiten.

Eine Verdopplung der Ausbildungskapazitäten: Erwarten Sie dafür auch genügend junge Interessierte zu finden?

Wir sehen, dass sich seit zwei, drei Jahren die Bewerberzahlen positiv entwickeln. Die Nachfrage nach Pflegeberufen in der Region nimmt zu. Deshalb ist es wichtig, dass wir ihnen in der Ausbildung moderne Standards bieten können. Wir haben im neuen Bildungszentrum dann zum Beispiel Skill Labs, in denen die Azubis bestimmten Tätigkeiten neben den praktischen Einsätzen trainieren können und in ihrer Handlungskompetenz befähigt werden.

Der Neubau erfolgt einige Kilometer vom Klinikum entfernt. Ist das ein Problem?

Nein. Natürlich wäre es schön gewesen, das Bildungszentrum auf unserem Grundstück zu haben. Aber hier fehlt der Platz. Und auf dem Campus können wir Synergien mit der Hochschule eingehen, etwa die gemeinsame Nutzung von Mensa, Bibliothek oder Sportanlagen. Und wir könnten an der Hochschule vielleicht auch Angebote zur Gesundheitsprävention unterbreiten.

Der Neubau soll in vier Jahren stehen. Ambitioniert.

Ich bin optimistisch, dass es bis 2029 über Kreisentwicklungsgesellschaft gelingt den Neubau gemeinsam mit den notwendigen Partnern zu realisieren.