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Hilfe Manuel kann dank Merseburger Ärzten wieder lachen

12-Jähriger aus Angola ist das 18. Friedensdorfkind im Klinikum.

31.12.2021, 16:00
Dr. med. Axel Schobeß, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, freut sich, wenn es Manuel gut geht.
Dr. med. Axel Schobeß, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, freut sich, wenn es Manuel gut geht. Foto: Basedow-Klinikum

Merseburg/MZ - Nach einer schlimmen Schmerzkrise Ende November, zu Beginn der Behandlung im Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg, ist der zwölfjährige Manuel aus Angola jetzt wieder froh. Seine Lebensfreude überstrahlt die vielen Erkrankungen, gegen die er tapfer ankämpft.

Manuel leidet nicht nur an einer chronischen Osteomyelitis, die sein rechtes Hüft- und Kniegelenk zerstört hat, sondern auch an einer Sichelzellanämie. Darüber hinaus musste er bereits wegen einer Nierenstauung im Klinikum operiert werden. Viele Eingriffe und Bluttransfusionen stehen ihm allerdings noch bevor, heißt es in einer Pressemitteilung des Merseburger Klinikums.

Unentgeltliche Behandlung

Manuel ist bereits das achtzehnte Kind, das Mitarbeiter des Vereins „Friedensdorf International“ am 19. November in Obhut und Behandlung des Klinikums gaben. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Oberhausen im Ruhrgebiet koordiniert seit 1967 den Aufenthalt und die Behandlung von jährlich mehreren hundert Kindern, Opfern aus Kriegs- und Krisenregionen, in deutschen Krankenhäusern.

Das Merseburger Klinikum beteiligt sich seit vielen Jahren unentgeltlich an der Initiative, um die Bemühungen zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Linderung der Not in diesen Gebieten zu leisten.

„Die Hilfsorganisation organisiert seit mehr als 50 Jahren für die Ärmsten dieser Welt eine unentgeltliche medizinische Versorgung in Deutschland für schwer kranke oder verletzte Kinder, die in ihren Heimatländern nicht adäquat behandelbar sind“, erklärt Dr. med. Axel Schobeß, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

„Für uns Ärzte war es wieder einmal bestürzend zu sehen, zu welchen schweren gesundheitlichen Schädigungen und chronischen Beeinträchtigungen die im Heimatland nicht, falsch oder ungenügend behandelten Erkrankungen bei diesen betroffenen Kindern führen. Das ist in Deutschland eigentlich undenkbar“, ist sich Schobeß sicher.

Dankbarkeit der Kinder

„Trotz eigener wirtschaftlicher Zwänge für das Klinikum fühlen wir Ärzte und Pflegekräfte uns moralisch zu einem kleinen Hilfsbeitrag verpflichtet und danken unserer Geschäftsleitung, dass sie dieses Anliegen seit 1999 immer wieder unterstützt.

Es ist für uns erstaunlich, mit welcher Dankbarkeit diese Kinder die Behandlungen erwidern, die ja oft mit vorübergehenden Schmerzen und Unannehmlichkeiten verbunden sind. Auch Manuel strahlt nach seiner wirklich schwierigen Anfangszeit bei uns mittlerweile schon öfter eine herzerfrischende Fröhlichkeit und Heiterkeit aus. Trotzdem hat er noch einen längeren und schwierigen Behandlungsweg vor sich.

Wir wünschen ihm die nötige Kraft auf diesem Weg und unserem Ärzteteam den nicht einfachen medizinischen Erfolg“, so der Chefarzt.