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Unbekannte schlagen Scheibe ein Erneuter Angriff auf Büro der Linken in Merseburg

Von Robert Briest Aktualisiert: 16.09.2021, 17:36
Unbekannte schlugen die Scheibe des Büros ein.
Unbekannte schlugen die Scheibe des Büros ein. (Foto: Robert Briest)

Merseburg/MZ - Zwei rostige Werkzeuge liegen auf dem Gehweg vor dem Büro der Linken in der Merseburger Burgstraße. Dessen Scheiben weisen zwei Einschläge auf. Das Glas ist ringsum wie ein Spinnennetz gesplittert. Ein Polizist führt einen Fährtenhund an der Leine. Er soll die Spur des oder der Täter finden, die das Regionalbüro der Linken in der Nacht zum Donnerstag attackierten. Den genauen Zeitraum kennt die Polizei noch nicht. Die Tat sei gegen 8.30 Uhr angezeigt worden, erklärt ein Sprecher des Reviers Saalekreis. „Die Kriminaltechnik war vor Ort und hat Spuren gesichert.“ Nun habe die Abteilung für Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Die ermittelt nicht zum ersten Mal wegen eines Angriffs auf die Linke. Erst am vorvergangenen Wochenende hatten Unbekannte in Querfurt Farbbeutel auf das dortige Büro der Landtagsabgeordneten Kerstin Eisenreich geworfen. Die ist auch Untermieterin des Büros in Merseburg und sagt: „Es reiht sich in eine Kette ganz vieler solcher Angriffe auf demokratische Kräfte ein.“ Sie verweist auf einen tätlichen Angriff auf ihre Fraktionskollege Christina Buchheim vor einigen Wochen in Köthen. Auch im Saalekreis war Ende August ein Team der Jungen Union in Höhnstedt beim Plakatieren körperlich attackiert worden.

„Das, was mit Worten aufgepeitscht wird, setzt sich in Taten um“

„Das, was mit Worten aufgepeitscht wird, setzt sich in Taten um“, resümiert Eisenreich. Eine Bedrohung für sich selbst sieht sie durch die Attacken nicht, wohl aber für ihre Mitarbeiter im Büro. „Die sind ja viel häufiger vor Ort.“ Den Mitarbeitern drückt auch der Landesverband der Linken seine Solidarität aus. Der gibt sich in einer Stellungnahme am Donnerstag kämpferisch: „Wir bleiben dabei: Wir lassen uns nicht einschüchtern.“

Derweil hat die Polizei zum Angriff auf Eisenreichs Querfurter Büro laut Sprecher noch keine Erkenntnisse. Allerdings seien bei der Spurensicherung Einweghandschuhe gefunden worden, die wohl vom Täter stammten.