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Weihnacht im Kleinen Weihnacht im Kleinen: Karl-Heinz Hirsch aus Maasdorf baut seit zehn Jahren Weihnachtskrippen

Von Doreen Hoyer 13.12.2020, 11:00
Karl-Heinz Hirsch hat schon viele Krippen gebaut. Diese besonders aufwendige ist einem kleinen Holzmodell nachempfunden.
Karl-Heinz Hirsch hat schon viele Krippen gebaut. Diese besonders aufwendige ist einem kleinen Holzmodell nachempfunden. Ute Nicklisch

Maasdorf - „So kann man die Corona-Zeit auch verbringen“, scherzt Karl-Heinz Hirsch und zeigt auf seine Schätze in der heimischen Küche. Dort hat er drei große Krippen aufgestellt - Krippen, die er selbst von Hand gebaut hat.

Und davon gibt es noch mehr. Insgesamt neun solcher Krippen hat er in den vergangenen Jahren gebaut. Die meisten hat der Maasdorfer an seine Verwandten verschenkt - er hat vier Kinder, sechs Enkel und zwei Urenkel.

Zum ersten Advent in diesem Jahr beispielsweise ging eine Krippe an seinen Urenkel. Und die Werke sind aufwendig - durch die kleinen Fenster kann man allerhand Details im Innenleben der Miniatur-Gebäude erkennen - bis hin zu einzelnen Sitzkissen. Beleuchtet sind die Krippen auch.

Die erste Krippe baute Hirsch vor knapp zehn Jahren

Die erste Krippe baute Hirsch vor knapp zehn Jahren. Damals habe er in Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt unzählige solcher großen, detailverliebten Krippen gesehen, berichtet der 77-Jährige. Sie gefielen ihm sehr und zu Hause baute er kurzerhand eine davon nach - aus dem Gedächtnis, wie er sagt.

Eine andere der Krippen beruht auf einem kleinen, eher simplen Holzmodell, das er und seine Partnerin Hannelore Feistkorn in einem Schnäppchenmarkt gekauft hatten. Karl-Heinz Hirsch baute das Modell nach. Nur detailreicher, ausgefeilter und vor allem viel, viel größer.

Für seine Werke benutzt der Maasdorfer vor allem Pappbögen aus einem Köthener Bastelladen und kleine Holzleisten. Dann noch die kleine Tischkreissäge aufstellen und jede Menge Bastelkleber - los geht’s. Gut zwei Wochen, berichtet Hirsch, arbeite er an einem Modell.

Doch die Krippen sind genaugenommen nur seine zweite Leidenschaft im Modellbau

Das ist dann doch recht wenig Zeit für die ganze Arbeit. „Aber wenn ich was anfange, dann mache ich das auch“, sagt der 77-Jährige. Die Fensterbögen für die Häuser können zum Beispiel aus Seiffen kommen, die Figuren sind aus ganz Deutschland zusammengekauft.

Doch die Krippen sind genaugenommen nur seine zweite Leidenschaft im Modellbau. Schiffe haben es ihm angetan. Wie könnte es auch anders sein - Karl-Heinz Hirsch ist Binnenschifffahrtskapitän im Ruhestand.

„Jetzt lassen wir erstmal Weihnachten kommen und dann sehen wir weiter“

Mit seinen 44 Modellen war er vor einiger Zeit auch schon in einer Fernsehsendung zu sehen. Besonders angetan hat es ihm ein Modell des Fahrgastschiffes Wilhelm Pieck - das hat er gleich zwei Mal gebaut. Ein Mal für seine Sammlung, ein Mal als Geschenk für einen Freund, der auf eben jenem Schiff jahrelang gearbeitet hat.

„Immer wenn ich eine bisschen Zeit hatte, habe ich gebaut. Und seit ich in Rente bin, habe ich eben ein bisschen intensiver gebaut“, erklärt der 77-Jährige. Allerdings: Mit Krippen soll erstmal Schluss sein. Neun Stück - „das reicht dann auch“, findet der Maasdorfer. Lust, wieder mal ein Schiff zu bauen, habe er dagegen schon, wenn denn die Gesundheit mitmacht. „Aber jetzt lassen wir erstmal Weihnachten kommen und dann sehen wir weiter.“ (mz)

Das Besondere an den Krippen sind die vielen Details, zum Beispiel an den Fenstern.
Das Besondere an den Krippen sind die vielen Details, zum Beispiel an den Fenstern.
Ute Nicklisch