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Zurück im Wohnzimmer Regina Thoss bis Ulli Schwinge: Museumshof Chörau setzt Wohnzimmerkonzerte fort

Die musikalische Saison im Museumshof in Chörau kann endlich wieder beginnen.

Von Silke Cäsar 22.05.2022, 14:00
Torsten Winger und Schlagersängerin Regina Thoss
Torsten Winger und Schlagersängerin Regina Thoss (Foto: Silke Cäsar)

Chörau/MZ - Die musikalische Saison im Museumshof in Chörau konnte nun endlich beginnen. Auf vielfachen Wunsch war erneut die Schlagerdiva Regina Thoss eingeladen. Ihr Programm mit dem Erfolgstitel „Die Liebe ist ein Haus“ zu beginnen, ist ihr eine Herzenssache. Im Publikum waren schnell viele textsichere Fans ausgemacht, die bei einer drohenden Textunsicherheit der Interpretin gut und gerne als Souffleuse hätten dienen können.

Regina Thoss steht inzwischen 56 Jahre als Berufssängerin auf der Bühne. Mit dem Singen begann sie jedoch bereits im Kindesalter mit Volksliedern. Später sang sie gern die Lieblingsschlager ihrer Mutter nach. Ein großes Vorbild war für Regina Thoss die viel zu früh verstorbene Sängerin Bärbel Wachholz. Bei privaten Feiern spornte man sie als Kind zum Singen mit den Worten „Gina, (so ihr Spitzname), sing ein Lied“ an. Als Zwölfjährige stand sie zum ersten Mal auf einer Freilichtbühne mit einem Volkslied und einer ganzen Band im Rücken. Als man ihr mit 14 Jahren dann schließlich den Schlager und Liebeslieder abnahm, begann auch langsam ihre Karriere.

„Solange ich noch auf meinen High Heels laufen kann, bleibe ich auf den Brettern, die die Welt bedeuten“

Und sie singt immer noch live, was in der heutigen Zeit lange nicht mehr selbstverständlich ist. Viele Sänger geben schon bekannten Songs ein neues Gesicht. So sang Regina Thoss in ihrem Programm den Pussycat-Klassiker „Georgie“ auf Deutsch. Als ein Journalist sie anlässlich ihres zurückliegenden 75. Geburtstages fragte, wie lange sie denn noch ihren Beruf ausüben wolle, antwortete Regina Thoss: „Solange ich noch auf meinen High Heels laufen kann, bleibe ich auf den Brettern, die die Welt bedeuten.“ Und dass dies der Schlagerdiva noch nicht schwerfällt, konnte man erneut sehen. Im Wandel der Zeit hat sich vieles geändert, erzählt sie. Wenn Sie früher oft eine ganze Bigband begleitete, um zu singen, so fährt sie heute mit einem digitalen Stick zu den Auftritten. Bei DJ Rene fühlt sich die Sängerin aber jedes Mal tontechnisch bestens aufgehoben.

Auch sonst fühlt sie sich im Museumshof in Chörau wieder pudelwohl. „Singt mit, dass das ganze Dorf euch hören kann“, feuert sie das Publikum an, das sich natürlich nicht lange bitten lässt. Ein wichtiger Lebensgrundsatz für sie, und das legt sie dem Publikum ans Herz, ist es, jeden Tag ordentlich zu lachen, denn dies stärkt das Immunsystem, auch wenn man nichts zu lachen hat. „Lachen tut der Seele gut“, fügt sie bestärkend hinzu.

Natürlich wird die Sängerin nicht ohne eine Zugabe verabschiedet

Sie berichtet, dass sie auf ihren Kreuzfahrten, auf denen sie 20 Jahre unterwegs war, ihren Beinamen „Milva des Ostens“ durch einen Reporter vom „Goldenen Blatt“, der die DDR-Künstler nach der Wende noch nicht kannte, verpasst bekommen hat. Zum Glück erwies sie sich als seetauglich; eine Windstärke 10 machte sie lediglich müde.

Regina Thoss sprüht vor Energie, Optimismus, positiver Ausstrahlung und blendendem Aussehen, was sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern bewundernswerte Blicke hervorruft. Als sie die Worte: „Wir sind heute hier in Frieden und Gemeinsamkeit zusammen; was gibt es Schöneres?“, in den Raum wirft, stimmt ihr das Publikum nickend zu.

Natürlich wird die Sängerin nicht ohne eine Zugabe verabschiedet. Und eins gibt sie dem Publikum noch mit auf den Weg: „Danke, dass ihr da wart, und macht aus jedem Tag das Beste.“ Die Gäste konnten sich nach dem Konzert mit einem leckeren Buffet stärken, ehe es im Programm weiter ging.

Das nächste Wohnzimmerkonzert des Museumshofvereins bestreitet Ulli Schwinge

Da das Wohnzimmerkonzert mit der nachgeholten Geburtstagsfeier des Museumshofchefs Torsten Winger und auch seiner Eltern begann, wurde an diesem Abend noch ein Überraschungsgast gezückt, damit der Abend noch nicht so früh zu Ende war. Humorist Harry Wuchtig unterhielt mit seinem Gesangstalent und seinem Humor die Gäste. Zuerst wurde das Geburtstagstrio mit einem Ständchen bedacht. Das seit 56 Jahren verheiratete Ehepaar Winger und Sohn waren gerührt.

Das nächste Wohnzimmerkonzert des Museumshofvereins bestreitet Ulli Schwinge am 18. Juni. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sollte man nicht zu lange mit dem Kartenkauf warten.