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Köthener Ambiente weckt Zuversicht

Von STEFANIE GREINER 02.11.2008, 18:36

KÖTHEN/MZ. - Neben Fachjournalisten waren vor allem Busfahrer und Geschäftsführer bekannter Busunternehmen geladen. "Es geht darum, die Stadt auf dem touristischen Markt zu etablieren", erzählte Michael Schuster, Geschäftsführer der "Köthen Kultur und Marketing GmbH" (KKM). "Der Werbeeffekt für Köthen ist enorm", war auch Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander überzeugt. Die Aktion "Bus & Bach sei ein wichtiger Schritt.

"Das ist eine völlig neue Dimension", äußerte sich Gerd-Niels Wötzel zum Konzept von Michael Schuster. Köthen habe viele wertvolle Schätze zu bieten. Auch die Vertreter der Busunternehmen lobten das Ambiente der Bachstadt. "Die historische Stätte ist toll", bewunderte Wilfried Müller von "Müller Bus Touristik" in Celle. "Köthen ist Neuland für mich gewesen", erzählte Reiseveranstalter Heinz Monet aus Landsberg am Lech. Die Stadt als Einzelreiseziel in das Angebot aufzunehmen, dafür sei Köthen zu weit entfernt. Als Teil eines Städtepaketes könnte sich Monet die Schaffensstätte Bachs aber sehr gut vorstellen. Auch Franziska Hengst, Mitarbeiterin des Dresdener Unternehmens "Augustus Tours", war von dieser Idee überzeugt. "Man kann Köthen mit anderen Bachstädten kombinieren", schlug die junge Frau vor.

Um die Ansprüche ihrer Kundschaft zu erfüllen, müsse sich im Bereich der Unterbringung noch einiges tun. Darin waren sich die Tourismusexperten einig. "Ein höherer Hotelstandard wäre wünschenswert", bemerkte Franziska Hengst. "So etwas lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen umsetzen", kommentierte Michael Schuster. Für die Zukunft müsse man ein solches Projekt jedoch in Angriff nehmen.

Vom touristischen Angebot der Bachstadt konnten sich die Gäste am Wochenende überzeugen. Bei einem Stadtrundgang besichtigten sie unter anderem Jakobskirche, Rathaus und Schlosskomplex. "Der große Konzertsaal ist sehr imposant", staunte Wilfried Müller über das neue Veranstaltungszentrum. Auch musikalisch wurde den Auswärtigen allerhand geboten. So lud ein Konzert mit Tatjana und Maxim Litwinenko im Spiegelsaal zum gemütlichen Verweilen ein. Selbst Johann Sebastian Bach stattete den Gästen einen Besuch ab. "Ihr sehet hier ein Meisterwerk der Täuschung", verwies er auf die Besonderheiten des Spiegelsaals. Im Kostüm des Hofkapellmeisters gab Stadtführer Christian Ratzel einen Einblick in die Stadtgeschichte.

Anschließend nutzten einige Gäste die Gelegenheit, um die verschiedenen Museen des Schlosskomplexes zu besuchen. Andere wiederum nahmen die beiden Oldtimerbusse im Schlosshof in Augenschein. Neben einem 61er Setra S6 des Herstellers Kässbohrer stand ein 57er G199B von Ford zur Besichtigung bereit. Der Ford ist Teil des historischen Fuhrparks von Arnold Zech aus Hannoversch Münden in Niedersachsen.

Seit 1998 ist das geschichtsträchtige Fahrzeug in seinem Besitz. Zech ist Leiter des Oldtimer-Unternehmens "Reisedienst Arnoldi". Der Setra S6 hingegen ist ein Exot unter den Fahrzeugen des Lübecker Unternehmens "Autokraft". Mitarbeiter Norbert Hundt war angesichts der Aktion "Bus & Bach" positiv überrascht. "Das Konzept spricht an", lobte der Busfahrer.

Am Abend luden die Veranstalter zu einer Gala in den festlich geschmückten Johann-Sebastian-Bach-Saal des Veranstaltungszentrums ein. Ein reichliches Büfett sorgte für das leibliche Wohl der geladenen Gäste. Im Foyer präsentierte sich neben der KKM auch die Bach AG. Am Köthener Stand informierte Christian Tischendorf über Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nancy Krug und Rena Gran von der Bach AG verteilten einen gemeinschaftlichen Prospekt aller deutschen Bachstädte.

Für die kulturelle Umrahmung des Abends sorgten verschiedene Künstler der Region. Neben der Band "Zweiteiler" präsentierte sich das Showballett des Kukakö. Auch Johann Sebastian Bach gab sich im Dialog mit dem Bierrufer aus Arnstadt die Ehre. Die gute Stimmung der Gäste zeugte vom Erfolg des Veranstaltungswochenendes. "Ich bin zuversichtlich, dass Köthen ein neuer Renner wird", äußerte sich Wilfried Müller.