Köthen Köthen: OB verteidigt das Vorhaben
KÖTHEN/MZ. - Wenn in diesem Gebäude der erste Bauabschnitt fertig gestellt ist, soll die Obdachlosenunterkunft in der Angerstraße zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschlossen werden.
Stadtrat Uwe Schönemann (FDP) zeigte sich nicht sehr angetan davon, dass er aus der Presse erfahren musste, dass es einen Interessenten gibt, der das Haus in der Augustenstraße kaufen will. Die Stadträte hätten keinerlei Kenntnis davon gehabt. "Was ist das für eine Informationspolitik?", fragte Schönemann. Nach seinen Recherchen habe der Kaufinteressent vorgehabt, das Areal in der Augustenstraße mit dem Ausbau des Gebäudes und der Einbeziehung zweier großer Flächen deutlich aufzuwerten.
"Man hätte all das in die Vorlage schreiben können", räumte der Oberbürgermeister ein. Zander verteidigte jedoch den vorgeschlagenen Weg. "Dafür gab es rein wirtschaftliche Erwägungen", sagte der OB. Würde die Stadt das durch den Brand im vergangenen Jahr beschädigte Gebäude nicht sanieren, gebe es von der Versicherung nur einen Abschlag. "Mit den Mittel aus der Versicherung können wir in der Augustenstraße ein bisschen mehr tun als in der Angerstraße." Auch für obdachlose Menschen sollten angemessene Lebensverhältnisse geschaffen werden. "Eine Verbesserung zur Angerstraße wird da sein", betonte Zander. "Dass das Vorhaben bei den Anwohnern der Augustenstraße keine Begeisterung auslöst, ist nachvollziehbar", fügte Zander hinzu.
Der Beschluss hat zur Folge, dass der Kaufinteressent eine Absage erhält. Die Sanierung des Hauses in der Augustenstraße soll rund 296 000 Euro kosten, 153 000 Euro davon trägt die Versicherung.