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Sprachrohr der Jugend Die Stadt Aken hat für die nächsten vier Jahre einen neuen Jugendbeirat

Fünf junge Menschen möchten in den kommenden vier Jahren einiges in ihrer Heimatstadt Aken bewegen.

Von Jessica Vogts Aktualisiert: 06.12.2021, 16:22
Das Fünfer-Gremium des Akener Jugendbeirates: John Kaube (links), Melina Lipski und Aimee Wendt (hinten), Leonie Hädicke und Philipp Niehoff (vorn)
Das Fünfer-Gremium des Akener Jugendbeirates: John Kaube (links), Melina Lipski und Aimee Wendt (hinten), Leonie Hädicke und Philipp Niehoff (vorn) (Foto: Sebastian Schwab)

Aken/MZ - Kurz vor Jahresende hat sich in Aken der neue Jugendbeirat gefunden. John Kaube, Leonie Hädicke, Aimee Wendt, Philipp Niehoff und Melina Lipski wollen in den kommenden vier Jahren als eine Art Sprachrohr für die Jugend in der Stadt fungieren. Ideen haben sie bereits viele. Eine Disco für Aken soll her, eine bessere Verkehrsanbindung nach Köthen in den Abendstunden ist der Wunsch, mehr Plätze für Jugendliche braucht es.

„Doch all das ist aktuell in der Corona-Krise nur schwer umsetzbar“, weiß der 22-jährige Philipp Niehoff, der bereits zum zweiten Mal in den Jugendbeirat gewählt wurde. Ein Thema liegt allen aber besonders am Herzen. Sobald es Corona zulässt, wollen die fünf eine Strategie gegen Mobbing erarbeiten. „Das steht derzeit für uns an erster Stelle. Die Schulen sind stark davon betroffen und wir wollen schauen, wie man dagegen vorgehen kann“, erklärt die 18-jährige Leonie Hädicke.

Ende 2019 hatten die 14- bis 21-jährigen Akener erstmals die Chance, einen Jugendbeirat zu wählen

Ende 2019 hatten die 14- bis 21-jährigen Akener erstmals die Chance, einen Jugendbeirat zu wählen, um ihre Vorstellungen in der Kommunalpolitik stärker einzubringen. Einige Projekte konnten seither schon erfolgreich umgesetzt werden. Der Skaterplatz ist nun beleuchtet, der Ankerplatz am Hafen mit Mülleimern ausgestattet. „Ziel war es am Anfang, überhaupt erstmal in Aken bekanntzuwerden, zu zeigen, wir sind nun hier“, erklärt Niehoff.

Dafür haben sie sich auch in den Sozialen Netzwerken eine Plattform geschaffen. Dann war die erste Amtszeit auch schon rum. „Zwei Jahre gehen schnell vorbei. Wir haben gemerkt, in zwei Jahren schafft man auch einfach nicht gleich alles“, erklärt Niehoff. Die Amtszeit wurde nach langem Prozedere auf vier Jahre hochgesetzt. Der Jugendbeirat ist darüber sehr dankbar. „Man braucht eine gewisse Zeit, bis man den Kurs gefunden hat“, so Niehoff weiter.

Wenn allles nach Plan läuft, soll Aken im kommenden Jahr auch einen Streetworker bekommen.

Sich in jungen Jahren für die Belange seiner Stadt zu interessieren, mag für viele Jugendliche ungewöhnlich sein. Für die fünf keineswegs. „Warum auch nicht. Es ist schön zu sehen, was man selber alles machen kann“, berichtet die 14-jährige Aimee Wendt. John Kaube sieht das ähnlich. „Wir können in der großen Politik noch nicht mitmischen, aber durch den Jugendbeirat haben wir die Chance, etwas für die jungen Menschen in Aken zu machen.“

Wenn allles nach Plan läuft, soll Aken im kommenden Jahr auch einen Streetworker bekommen. Das kommt auch dem Jugendbeirat gelegen. „Wir haben uns klar dafür positioniert. Durch einen Streetworker gibt es ja auch viel mehr Möglichkeiten, um mit den Jugendlichen Kontakt aufzunehmen“, berichtet Niehoff.

Im Haushaltsplan der Stadt Aken sind 5.000 Euro für den Jugendbeirat vorgesehen

Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn will dem Jugendbeirat mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Es ist sehr schön, einen solchen Jugendbeirat hier bei uns zu haben. Die Themen kommen von den Jugendlichen für die Jugendlichen“, erklärt er.

Im Haushaltsplan der Stadt Aken sind 5.000 Euro für den Jugendbeirat vorgesehen. Was sie mit dem Geld machen, obliegt dem Fünfer-Gremium selbst. Und Bahn weiß: „Das ist eine echte Hausnummer“. Er animiert die Jugendlichen zeitgleich, mutig zu sein und auch einmal über die Verhältnisse hinaus zu denken. Zum Abschluss gibt er den Jugendlichen eins mit auf den Weg: „Habt immer Spaß dabei.“