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Wirtschaftsjahr 2021/22 Akens Hafen bleibt trotz Corona-Pandemie und Niedrigwasser im Plus

Von Sylke Hermann 26.07.2021, 11:15
Es gibt keine Alternative zum Hafen Aken, wenn es um Schwerlasttransporte mit großen Maßen geht.
Es gibt keine Alternative zum Hafen Aken, wenn es um Schwerlasttransporte mit großen Maßen geht. (Foto: Ute Nicklisch)

Aken/MZ - Mit einem Überschuss von 24.400 Euro rechnet der Hafenbetrieb Aken auch für das Wirtschaftsjahr 2021/22 mit einem positiven Ergebnis. Der jetzt dem Stadtrat vorgelegte Wirtschaftsplan geht von Erträgen in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro aus.

Mit geplanten knapp 1,7 Millionen Euro machen die speditionellen Leistungen den Hauptanteil auf der Ertragsseite aus. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass die Anlagen immer schwerer werden und der Umschlag deshalb teilweise im Tandembetrieb erfolgen müsse, ist den Erläuterungen zu entnehmen. Damit käme sowohl der stationäre Hafenkran als auch ein eingekaufter Mobilkran zum Einsatz.

Transport auf dem Wasserweg aufgrund von Gewicht und Abmessungen oft „alternativlos“

Beim Schwergut- und Projektladungsverkehr geht Hafenchef Peter Ziegler davon aus, das Niveau der Vorjahre halten zu können. Nicht zuletzt weil der Transport auf dem Wasserweg aufgrund von Gewicht und Abmessungen „alternativlos“ sei. Allerdings, so die Einschätzung, würden sich „die bisher unzureichenden Unterhaltungsmaßnahmen an der Bundeswasserstraße Elbe durch den Bund weiterhin nachteilig auf die Entwicklung des Massegutumschlags auswirken“.

Investitionen hat der mittelständische Betrieb in seinem am 1. September 2021 beginnenden Geschäftsjahr nicht geplant. Der Stadtrat votierte auf seiner jüngsten Sitzung im Juli einstimmig für den vorgelegten Wirtschaftsplan.

Punkten konnte der Hafen beim Projektladungs- und Schwerguttransport

Bereits in der vorangegangenen Sitzung befassten sich die Abgeordneten mit dem Jahresabschluss des Hafens für das Wirtschaftsjahr 2019/2020, das erneut mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Trotz einer mehrmonatigen Niedrigwasserperiode und der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dennoch erwirtschaftete der Betrieb ein Plus von rund 79.000 Euro. Der Umsatz ging aber um knapp 21 Prozent auf circa 2,35 Millionen Euro zurück, was vor allem am geringeren Massengut- und Containerumschlag gelegen habe, hieß es im Bericht zum Jahresabschluss, der Ende April dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt worden war.

Punkten konnte der Hafen beim Projektladungs- und Schwerguttransport. Nach Einschätzung der Geschäftsführung „einer der stärksten wachsenden Märkte in der Logistikbranche weltweit“. Der Gesamtumschlag ist um rund 17 Prozent gesunken – von 161.000 auf rund 135.000 Tonnen. Einzig beim Schwergut gab es eine positive Entwicklung, die mit annähernd 13 Prozent beziffert wurde.

Die im Vergleich zum Plan um 316.000 Euro gefallenen Erträge aus speditionellen Leistungen seien vor allem auf die Corona-Krise zurückzuführen

Deutlich ist dagegen der Einbruch beim Güterumschlag auf der Schiene um fast 60 Prozent. In Teilen sei das auch auf den gesetzlich verankerten geringeren Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft zurückzuführen. In der Konsequenz wurden weniger Züge mit Flüssigdünger für das Tanklager des Stickstoffwerkes Piesteritz verladen. Die im Vergleich zum Plan um 316.000 Euro gefallenen Erträge aus speditionellen Leistungen seien vor allem auf die Corona-Krise zurückzuführen, hieß es.

Dass der Jahresüberschuss für den Zeitraum 1. September 2019 bis 31. August 2020 um annähernd 58.000 Euro besser ausgefallen ist als geplant, sei auf Kosteneinsparungen beim Material und dem Personalaufwand geschuldet. Der Stellenplan, so die Erläuterung, sei nicht voll besetzt gewesen. Insgesamt arbeiten im Hafen Aken neun Beschäftigte, inklusive Geschäftsführer.