1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Noch wenig bekannt

Aktion Noch wenig bekannt

In Schlosspark und Baderhag haben neue, aber in der Region nicht häufig vorkommende Baumarten ihren Platz gefunden. Welche Vereine deren Paten sind.

Von Frank Grommisch 27.08.2021, 10:54
Die fünf Spielmannszüge, die im Stadtgebiet von Jessen bestehen, sind jetzt Baumpaten, ebenso der Schul- und Heimatfestverein.
Die fünf Spielmannszüge, die im Stadtgebiet von Jessen bestehen, sind jetzt Baumpaten, ebenso der Schul- und Heimatfestverein. (Foto: Frank Grommisch)

Jessen - Es gibt Neues zu entdecken, im Schlosspark und im Baderhag in Jessen. Dort stehen sechs neue Bäume. Robert Kühn, Geschäftsführer von der Kühn Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH, hat aber keine der weithin bekannten Baumarten ausgewählt, die an vielen Stellen ihr Grün in den Himmel ragen lassen, sondern es durfte schon etwas Ausgefallenes sein.

Intensiv gefärbt im Herbst

Ein Tupelobaum gehört dazu. Der Fachmann stellt in Aussicht, dass der im Herbst mit einer intensiven Färbung aufwarten wird. Auch der Amerikanische Amberbaum und der Zürgelbaum haben ihren Platz gefunden. Der Amur-Korkbaum soll mal mit einer großen ausladenden Krone aufwarten. Baumfreunde können also auf Entdeckungsreise gehen und bei ihren Recherchen zu den einzelnen Baumarten wahrscheinlich noch einiges dazulernen. Das gilt auch für die Paten der Gewächse. So hat Robert Kühn für den Jessener Schul- und Heimatfestverein eine Hopfenbuche pflanzen lassen. Das habe aber nichts damit zu tun, dass beim Heimatfest den Hopfengetränken reichlich zugesprochen wird. Auch muss kein Bier zum Gießen verwendet werden, erfahren Manja Seehaus-Rahmig und Astrid Hage-Hamatschek. Den Namen Hopfenbuche hat der Baum wohl bekommen, weil die Blütenstände denen es Hopfens ähnlich sind. Das kann in den nächsten Jahren kontrolliert werden.

Neben dem Festverein sind fünf Spielmannszüge in der Stadt als Baumpaten hinzu gekommen, der Jessener, die Schwarzen Elstern, der Klödener, der Seydaer und der Schweinitzer. Das sei eine sehr schöne Idee, wird in der Runde anerkannt. Durch seinen Vater und seine Leidenschaft sei er darauf gekommen, sagt Robert Kühn. Und auch er höre gern mal Marschmusik, lässt er wissen, was ihn bei der Auswahl beeinflusst hat. Es ist schon erstaunlich, merkt Martin Weiner von den Schwarzen Elstern an, dass eine Stadt mit fünf Spielmannszügen aufwarten kann. In anderen Orten gebe es Probleme, gerade mal einen am Leben zu erhalten.

Die Seydaer waren zur Übergabe der Patenschaft mit ihrer Fahne erschienen, aber ein Instrument hatte zu dem feierlichen Anlass niemand dabei, so dass auf Trommelwirbel und Flötentöne verzichtet werden musste.

Inzwischen sind 26 Bäume auf Initiative des Jessener Garten- und Landschaftsbauunternehmens aus Anlass seines 30-jährigen Bestehens gepflanzt. Die Absprachen zu den Standorten würden etwa stets eine Woche vorher mit dem Baumkontrolleur des Jessener Bauhofs, Mirko Becker, erfolgen. Dabei werde auch berücksichtigt, dass genügend Platz bleiben muss für das Weinfest, wenn es mal wieder im Schlosspark gefeiert werden kann, ergänzt Bürgermeister Michael Jahn (SPD).

Höhere Anzahl möglich

Bis zur angestrebten Zahl 30 verbleiben jetzt also nur noch vier Bäume. „Das werden wohl mehr Bäume werden“, sagt Robert Kühn. Durch die Patenschaften, vor allem von Vereinen, hätten immer mehr Leute einen Grund, mal in den Schlosspark und in den Baderhag zu gehen, sagt Michael Jahn.

Wird die Polizei beim nächsten Mal einen Patenbaum bekommen, damit Beamte öfter in Schlosspark und Baderhag unterwegs sind? Es erscheint erforderlich, denn während der Übergabe der Baumpatenschaften wurde einer der Teilnehmerinnen das Fahrrad gestohlen. (mz)