Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Premsendorfer Oktoberfest lockt Besucher aus nah und fern
Premsendorf/MZ. - Keine Plätze frei
Der erste Eindruck täuschte denn auch nicht. Freie Plätze unter dem weitläufigen Hallendach gab es keine. Im Freien waren die Sitzgelegenheiten ebenfalls gut genutzt. Das Geschehen auf der Bühne konnte nämlich auch von draußen problemlos verfolgt werden. Der gastgebende Kulturverein setzte dabei auf Bewährtes. So spielten zum Frühschoppen die Schliebener Musikanten auf. Nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal, wie Vorstandsmitglied Lothar Rudolph erklärte. Sie bringen sogar eine eigene Fangemeinde mit. Einige Anhänger kommen aus Lübben, nehmen eine 80-Kilometer-Tour auf sich. Den Organisatoren in Premsendorf kann das natürlich nur recht sein. Die Stimmung ist prächtig und die Tanzfläche meist gut gefüllt.
Die Schliebener Musikanten haben sich im Dezember 1992 gegründet. Damals startete die Kapelle mit nur acht Mitgliedern. Heute sind es um die 15 Leute. An der Musik hat sich jedoch nichts geändert, allerdings ist das Repertoire bedeutend umfangreicher geworden. Es reicht von Egerländer Blasmusik über Märsche bis hin zu volkstümlicher Unterhaltung. Übrigens stammen längst nicht alle Schliebener Musikanten tatsächlich aus Schlieben, es sind auch Falkenberger, Knippelsdorfer und Jesnigker darunter.
In einer Pause kommt am Sonntag ein Fleischermeister (Thoralf Pabst) zum Publikum und strapaziert dessen Lachmuskeln. Unter anderem erzählt er über seine Erlebnisse auf der Grünen Woche in Berlin. Freunde hatten ihm geraten, nicht mit dem Pkw zu fahren, sondern mit einem Bus, das sei günstiger. Er kaufte sich einen Bus, kann aber nicht behaupten, dass das wirklich billiger war.
Wegen des Gedränges auf dem Messegelände, entschieden seine Frau und er, sich lieber die Sehenswürdigkeiten zu betrachten. Dazu zählte auch ein Wunschbrunnen vor dem Dom. Wer dort Geld hineinwirft, kann einen Wunsch äußern. Je höher die Gabe, desto schneller geht alles in Erfüllung. Er hat zum Entsetzen seiner Frau gleich 20 Euro ins Wasser getan. Seine Holde bekam beim Versuch, das Geld zurück zu holen, die Überkippe und fiel in den Brunnen. "Dass der Wunsch so schnell erfüllt wird, habe ich dann doch nicht glauben können."
Der Sketch blieb nicht die einzige Einlage, die der Kulturverein vorbereitet hatte. Zu einem späteren Zeitpunkt gab es noch einige ausgefallenen Spiele, so ein Gummistiefelwerfen und anderes mehr.
Mit dem Zuspruch zum 13. Oktoberfest war man eigentlich zufrieden, auch wenn Georg Cieplik, Ortsbürgermeister und Mitglied im Kulturverein, meinte: "Es hätten auch gerne einige Besucher mehr sein können." Viele sind schon richtige Stammgäste. Das Erfolgsrezept sehen Lothar Rudolph und er in der Lage des Veranstaltungsortes. "Wir sind hier mitten in der Natur und dies ist etwas fürs Auge." Und das haben sich auch einige Besucher gesagt, die diesen herrlichen Blick nicht nur auf der Halle oder vom Ufer aus genießen wollten, sondern im Tagesverlauf mit dem Ruderboot auf der Rieke unterwegs waren.