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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Alte Tracht des Flämings in Jüterbog

Von H.-DIETER KUNZE 08.10.2010, 17:05

SEYDA/MZ. - Der "Tag der Tracht" wird am Sonntag, 17. Oktober, bundesweit begangen. Anliegen ist die Traditionspflege. Deutschland hat ein breites, regional unterschiedliches Netz von Trachten, vom Schwarzwald über den Spreewald bis zum Fläming (zum Beispiel im Raum Jüterbog-Seyda). Aus diesem Anlass hat der Verein Fläming-Freunde in Zusammenarbeit mit dem Johanniter-Seniorenzentrum Jüterbog eine Veranstaltung organisiert, bei der es speziell um die Flämingtracht geht. Das Motto lautet: "Unsere Volkstracht - ein neu zu entdeckender Schatz".

Am 17. Oktober (ab 16 Uhr im Abtshof zu Jüterbog, Planeberg) laden die Fläming-Freunde alle Heimatinteressierten zu einem Vortrag ein. Darin geht es speziell um die Volkstrachten der Region, welche im und am Fläming getragen wurden und zum Teil auch wieder getragen werden. Der Jüterboger Verein hat zusammen mit dem Deutschen Trachtenverband als Schirmherr den Tag der Tracht vorbereitet. Anliegen sei es auch, so Charles Koppehele, Vorsitzender des Jüterboger Vereins, das Interesse für die schöne Heimat weiter zu wecken. So gebe es an diesem Nachmittag erstmals viele bisher wenig oder sogar unbekannte Bilddokumente, aber auch originale Trachten zu sehen.

Als kompetente Ansprechpartner stehen Marlies Koppehele und die amtierende Flämingkönigin Ines Gärtner aus Jüterbog zur Verfügung. Sie werden sach- und fachkundig durch die Veranstaltung führen. Dazu sind alle interessierten Bürger, egal ob mit oder ohne Tracht, eingeladen. Auch in Seyda gibt es eine Trachtengruppe. 16 Erwachsene und 18 Kinder gehören dieser Sparte des Seydaer Heimatvereins an. "Selbstverständlich nehmen wir mit einer Abordnung am Tag der Tracht in Jüterbog teil", versicherte Dr. Alexander Bauer, Vorsitzender des Heimatvereins.

Neben den gewandeten Frauen und Kindern haben die Seydaer auch eine Rarität im Gepäck: Eine original erhaltene Tracht. Sie stammt aus den 1920er Jahren. Getragen wurde sie einst von einer jungen Frau aus Neuerstadt: Rosa Roeder, die nach ihrer Heirat nach Seyda zog. Ellen Bauer, Ehefrau des Heimatvereinsvorsitzenden, ist ihre Tochter. Sie stellte das seltene Stück dem Heimatmuseum Seyda als Leihgabe zur Verfügung. In einer Vitrine aus Plexiglas ist sie dort zu bestaunen, neben vielen anderen Exponaten in der gut bestückten Sammlung des Museums.

Die Fläming-Freunde in Jüterbog freuen sich natürlich riesig. "Wir finden es wirklich toll, dass die Seydaer dieses gute, aber seltene Stück mitbringen", sind Marlies und Charles Koppehele sowie die anderen Mitglieder des Vereins regelrecht begeistert.