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Bürgermeister-Stichwahl in Annaburg Klares Votum für Schmidt

In der Abstimmung am Sonntag hat sich der Herausforderer durchgesetzt. Wie er das Ergebnis bewertet und was der Amtsinhaber dazu sagt.

Von Frank Grommisch 20.06.2021, 20:18
Im Wahllokal in der Turnhalle in der Schlossstraße in Annaburg werden die Stimmen ausgezählt, hinten läuft die Auswertung jener  für den Landrat, vorn der für die beiden Bürgermeisterkandidaten.
Im Wahllokal in der Turnhalle in der Schlossstraße in Annaburg werden die Stimmen ausgezählt, hinten läuft die Auswertung jener für den Landrat, vorn der für die beiden Bürgermeisterkandidaten. (Foto: Grommisch)

Annaburg - Der Herausforderer hat die Stichwahl für sich entschieden. Der parteilose Stefan Schmidt löst den ebenfalls parteilosen Amtsinhaber Klaus-Rüdiger Neubauer nach dessen siebenjähriger Amtszeit als Bürgermeister ab. Ein Wechsel hatte sich bereits in der Abstimmung vor 14 Tagen angekündigt, als Schmidt mit 46,3 Prozent an der Spitze lag, bei drei Bewerbern, die da noch im Rennen waren. Nun siegte er klar.

Stefan Schmidt
Stefan Schmidt
(Foto: Grommisch)

Erster Gratulant war der unterlegene Amtsinhaber, lobte Schmidt. Er musste das Resultat des Abends kurz verdauen. „Jetzt bin ich erst mal baff“. Die Wahl war kein Selbstläufer, stellte er fest. Das Entscheidende sei gewesen, die Leute noch mal zu motivieren, zur Wahl zu gehen. Da wisse man zuvor nicht, wie es ausgehe. Letztlich hätten die Leute vor der Entscheidung „Veränderung“ oder „Weiter so“ gestanden. Mit dem Ergebnis ist er natürlich zufrieden, aber er wisse, das große Aufgaben auf ihn zukommen. Die Situation, in der sich die Stadt befinde, etwa finanziell, sei nicht einfach.

Bei einer Stichwahl könne nur einer gewinnen, sagte Klaus-Rüdiger Neubauer. Er wünsche Stefan Schmidt alles Gute. Er habe ihm, der Bundeswehroffizier und Vereinsvorsitzender ist, gesagt, dass eine Stadt nicht militärisch und auch nicht wie ein Verein geführt werden könne. Er hoffe, dass die Stadt sich weiter positiv entwickele.

Bei den möglichen Gründen für diese Niederlage nannte er zum einen, dass er annimmt, dass Wähler von Patrick Schubert (CDU), der nach dem ersten Wahlgang ausschied, nicht zur Stichwahl gegangen sind. Schubert hatte sich dafür ausgesprochen, für Neubauer zu stimmen. Zum anderen hätten, wie er es bezeichnete, „goldene Versprechen“ von Stefan Schmidt, etwa zur Mitbestimmung der Bürger, ihm Stimmen gebracht. Leider sei aufgrund von Corona keine Möglichkeit gewesen, in öffentlichen Diskussionen so etwas zu entkräften. (mz)

Klaus-Rüdiger Neubauer
Klaus-Rüdiger Neubauer
(Foto: Grommisch)