Jugendklub in Prettin Jugendklub in Prettin: Graffiti-Tage im August
Prettin - In zarten Ziffern stand auf dem Scheck, den Josephine Sönnichsen dem Jugendklub Prettin übergab, die Zahl 1 500 Euro. Die Vertreterin des Energieversorgers Envia-M freute sich, so das Projekt des Jugendklubs „Graffiti mit Bildungsauftrag“ zu unterstützen. Sabine und Michael Messerle, die seit Jahren die Begegnungsstätte leiten und oftmals um deren Erhalt bangen mussten, wissen diese Unterstützung zu schätzen.
Unter dem Motto „Was für ein Tag...“ hatten sie anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages und der Übergabe des Schecks als Vertreter der Stadt Annaburg Anja Liebig, stellvertretende Bürgermeisterin, und Marina Schräpler, Sachbearbeiterin für Jugendarbeit, sowie die Ortsbürgermeisterin von Prettin, Helga Welz (parteilos), eingeladen. Ebenso waren der stellvertretende Schulleiter der Annaburger Sekundarschule, Matthias Weiß, und die Graffiti-Künstlerin Susann Seifert anwesend. Und natürlich die Jungen und Mädchen, um die es all den Erwachsenen geht. Letztere führten als Dankeschön ein kleines Theaterstück auf.
„Wir wollen es richtig bunt machen, das Ding“, erklärte Michael Messerle. Mit Ding meinte der 64-Jährige den Jugendklub selbst. Allem voran die Außenwand, welche zum Einkaufsmarkt zeigt. Diese präsentiert sich zur Zeit ganz in Weiß, was sich noch in diesem Sommer ändern soll. Unter Anleitung der sächsischen Graffiti-Künstler Susann Seifert und Ralf Hecht werden Kinder und Jugendliche aus dem Jugendklub, aus der Sekundarschule Annaburg, syrische Kinder aus Holzdorf sowie weitere Interessierte aus der Stadt Annaburg am 8. und 9. August in einem Jugendcamp diese Verschönerung in Angriff nehmen.
Damit soll sowohl die Außenwirkung des Treffpunkts der Prettiner Jugend vergrößert als auch Bezug auf ein bevorstehendes aktuelles Jubiläum genommen werden. Luther und seine Thesen sei, so Sabine Messerle, das große Thema. Wie das genau umgesetzt wird, können die Prettiner Anfang August verfolgen. Die Teilnehmer erwartet somit ein „harter“ Arbeitstag unter den prüfenden Augen der Bevölkerung. Um 9 Uhr ist Einweisung und Ausgabe der Materialien und eine halbe Stunde später geht es los.
Selbstverständlich werden Pausen eingehalten und die Versorgung mit Essen und Trinken ist auch gesichert. Übernachten können die fleißigen Graffiti-Sprayer in Zelten oder zu Hause. Vorher aber startet noch eine Disco, bei der die müden Glieder so richtig ausgeschüttelt werden. Dass die Kinder und Jugendlichen ihren Arbeitsplatz am Ende des Projektes sauber verlassen, sei Ehrensache.
Im Übrigen beinhaltet das Projekt genauso die Innengestaltung des Prettiner Jugendklubs. Auch in die Räume soll noch mehr Farbe einziehen und damit alles frisch erstrahlen. Hier wiederum ist vorgesehen, dass die Kinder und Jugendlichen Motive aus ihrer Umwelt auf den Wänden festhalten. Und Migrantenkinder werden ermutigt, Szenen aus ihren Herkunftsländern zu gestalten. (mz)