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Fußball Einmal um die ganze Welt in Jessen

Die Mitglieder des SV Allemannia Jessen 08 standen auch in den vergangenen Monaten nie wirklich still. Trotz der Pandemie wird eine neue Abteilung gegründet.

18.04.2021, 18:36

Jessen - „Mir persönlich hat das alles schon extrem gefehlt“, beschreibt Sebastian Müller die - durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie – sozusagen verordnete Abstinenz der jüngsten Monate. Gerade das zweimalige Training mit den Mannschaftskameraden, und das Spiel am Samstag vermisste er ganz besonders. Als Sachbearbeiter beim Landkreis „bin ich natürlich hauptsächlich sitzend tätig, und da fehlt mir dieser Ausgleich einfach.“ Der 31-Jährige ist seit über 20 Jahren Vereinsmitglied und engagiert sich derzeit als Fußball-Abteilungsleiter des SV Allemannia Jessen 08. „Uns war es wichtig, dass sich unsere Jungs und Mädels trotzdem sportlich bewegen“, bringt er das Ziel der vergangenen Monate auf den Punkt.

Eine Kalorien-Challenge

„Wir haben versucht, immer wieder verschiedene Challenges anzubieten“, berichtet er. Dabei hatten die Jessener Sportler die Möglichkeiten des World Wide Web intensiv genutzt. Müller berichtet beispielsweise von einer vierwöchigen Kalorien-Challenge, der sich die Spieler der ersten Mannschaft gestellt hatten, oder von Videokonferenzen, die als gemeinsames Training fungierten. So bewegten sich die verschiedenen Teilnehmer wenigstens in der eigenen Wohnung wieder etwas. „Das war schon auch ein gutes Gefühl, dass man sich mal wieder gesehen und gehört hat“, so Müller. „Unsere Mitglieder haben das eigentlich auch sehr gut angenommen“, fügt er rasch hinzu und berichtet allgemein von einer guten Teilnahme.

Die größte sportliche Herausforderung für die Jessener war aber ganz sicher der fiktive Lauf nach Tokio. Gemeinsam mit den Sportlern des Jessener SV 53 sammelten sie mit Hilfe einer kleinen App beim persönlichen Joggen und Fahrradfahren Kilometer, um am Ende in etwa die Strecke bis Tokio voll zu machen. Bei diesen 10.000 Kilometern bleibt es aber nicht. Mittlerweile können alle Jessener mit sammeln. „Wir sind jetzt bei etwa 15 000 Kilometer und wollen einmal um die ganze Welt“, freut sich Müller über die so erfolgreiche Challenge.

„Ich persönlich sehe die sozialen Medien aktuell als sehr wichtig an, um mit den Mitgliedern auch während der Pandemie in Kontakt zu bleiben“, betont er. Daher versuche man intensiv bei den Allemannen, die zur Verfügung stehenden Vereinskanäle zwei- bis dreimal in der Woche mit Posts und Meldungen zu füllen.

Was allgemein offensichtlich gut ankommt, denn neben der vereinseigenen Website verfolgen etwa 850 Interessierte das Facebook-Account. „Auf Instagram haben wir sogar 1.300 Follower“, berichtet Müller. Eine stattliche Zahl, wenn man die aktuell etwa 500 Mitglieder des Vereins zugrunde legt. Vielleicht liegt darin auch das Geheimnis des Vereins, denn trotz Lockdowns und Kontaktbeschränkungen trat kein deutlicher Mitgliederschwund in Jessen ein.

Attraktivität wird größer

Während in dieser schwierigen Zeit keinerlei Neuanmeldungen anstanden „können wir aber auch die Abmeldungen an nur einer Hand abzählen.“ Die Vereinsarbeit stand bei den Allemannen während der Pandemie eigentlich nie still und so erweiterten sie sogar ihre Angebote. Zu den bekannten und etablierten Abteilungen Fußball, Volleyball, Bowling, Gymnastik und Tischtennis kommt seit Februar des Jahres der immer populärer werdende Darts-Sport hinzu. „Dieser Sport wird immer beliebter. Es kann jeder spielen und ist witterungsunabhängig“, erklärt er die Entscheidung, „Wir erhoffen uns dadurch noch etwas attraktiver zu werden.“ (mz/Andreas Hübner)