"Wagt etwas!" "Wagt etwas!": Olympiasieger Andreas Wels springt für guten Zweck

Dederstedt - Schrauben, Kerzen oder Rollen von einem 10-Meter- Turm oder beim Brückenspringen sind für den Vize-Olympiasieger Andreas Wels kein Problem. Aber bei 18 Grad Außentemperatur in einen Pool springen, kostet dann schon Überwindung, wie er lachend vor dem „Sprung meines Lebens“ sagt.
Wels zählt zu den Ausnahmeathleten im Kunstspringen vom 1-Meter- und 3-Meter-Brett. Den „Sprung meines Lebens“ ist eine Aktion, die er ins Leben gerufen hat. Er möchte damit etwas von seinem sportlichen Erfolgen zurückgeben, sagt der Wasserspringer.
Sprung vom 10-Meter-Turm
Mit den Worten „Glaubt an euch und wagt etwas!“, motiviert er jedes Jahr Hunderte von Menschen, sich zum Beispiel einen Sprung von einem 10-Meter-Turm zuzutrauen.
„Man kann vieles, wenn man sich traut“, lautet die Metapher von Andreas Wels. Er meint damit sinnbildlich, Grenzen und die Angst vor Neuem zu überschreiten. Wels vertritt zudem die Meinung, dass man manchmal im Leben auch ein Risiko eingehen muss, um besser zu werden und mental zu reifen.
Diese Erfahrung machte er bereits als Kind, als er unbedarft im Alter von nur fünf Jahren die Angst überwand und von einem 10-Meter-Turm sprang. „Das war quasi der Sprung in meine sportliche Laufbahn“, so Wels über einige markante Punkte seiner Vita als erfolgreicher Wasserspringer.
Stammzellspender gesucht
Doch der „Sprung meines Lebens“ hat noch eine andere Bedeutung für Andreas Wels. Er wirbt bei seinen Veranstaltungen mit dem Sprung ins Nass auch für die Deutsche Stammzellspenderdatei.
So ließen sich beispielsweise bei seinem letzten Event in Halle über 600 Besucher typisieren. „Das macht mich stolz“, sagt der Profisportler, der seine sportliche Karriere 2008 beendete und nun als Gymnasiallehrer an der Sportschule in Halle junge Talente unterrichtet.
Zum Dederstedter Heimatfest warb der erfolgreiche Wasserspringer jedoch nicht in Sachen Stammzellspenderdatei, sondern für einen anderen guten Zweck. die Mukoviszidose Selbsthilfe, für die sich die Dederstedter jedes Jahr aktiv einsetzen und für die sie einen Teil des Erlöses des Heimatfestes spenden.
Badehose versteigert
„Das liegt uns sehr am Herzen“, sagt Sandra Sowoidnich, die Organisatorin des Festes. Sie konnte zum Heimatfest zahlreiche Förderer aus Sport und Politik gewinnen, so zum Beispiel Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Auch er war dem gemeinsamen Spendenaufruf gefolgt.
Und natürlich hatte auch Andreas Wels ein Geschenk für die Versteigerung für die Mukoviszidose-Stiftung im Gepäck, nämlich die Badehose, mit der er seinen ersten internationalen Titel 1999 in Sevilla als Europameister holte.
Die Versteigerung und der „Sprung seines Lebens“ waren nicht die einzigen Programmhöhepunkte beim Heimatfest in Dederstedt. Auch Profiboxer Timo Hoffmann gab sich die Ehre und kam mit Gästen ins Gespräch.
Die Armwrestler aus dem Mansfelder Land stellten ihre Sportart vor. Mit von der Partie war auch die Rettungshundestaffel Götschetal mit ihren Vierbeinern, die ihre Arbeit vorstellten. Sie kommen zum Einsatz, wenn Personen im Wasser vermisst werden. (mz)