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Hettstedt Hettstedt: Früheres Amtsgericht wird Seniorenheim

Von katharina Thormann 03.09.2012, 16:43

hettstedt/MZ. - Lang ist es her - als Reiner Goldschmidt das letzte Mal im Amtsgericht Hettstedt auf der Verteidigerbank saß. Kein Wunder. Seit zwei Jahren wird dort kein einziger Fall mehr verhandelt. Das Gebäude steht leer. Fast. Denn der Eisleber Rechtsanwalt Goldschmidt hat das Haus in der Johannisstraße vor anderthalb Jahren gekauft und lässt es jetzt zu einem Seniorenheim mit 78 Betten umbauen. "Wir hatten schon lange nach einer solchen Immobilie in Hettstedt gesucht", sagt Goldschmidt, der auch seit 20 Jahren eine Grundstücksverwaltung beitreibt. Denn der Bedarf an Seniorenheimen sei in der Kupferstadt längst nicht gedeckt.

Außerdem sind "die Räume wie gemacht dafür", sagt Goldschmidt. Schließlich geben die Büros eine perfekte Größe für die Ein- und Zweibettzimmer ab. Inklusive Bad mit Dusche. Allein im kleineren Gerichtssaal können sich zwei Bewohner einrichten. Und es gibt noch eine Besonderheit für diejenigen, die im Amtsgericht einziehen: "Alle Zimmer haben nicht nur einen eigenen Telefonanschluss, sondern auch Internetzugang", sagt Goldschmidt. Es ist eines der Überbleibsel von den Mitarbeitern des Amtsgerichtes. Noch kurz vor der Schließung wurden die Kabel neu verlegt. "Zum Glück konnten wir alles so übernehmen", sagt Goldschmidt.

Während die Technik im Inneren nahezu unverändert bleiben kann, dürfte von der Außenhülle spätestens zur Eröffnung wenig übrig geblieben sein. "Wir haben an zwei Stellen angebaut und auf das Hauptgebäude ist eine dritte Etage gekommen", sagt Goldschmidt. Direkt unter dem Dach soll sogar ein Panorama-Café entstehen, von dem man bis zur Jakobikirche, dem Saigertor und weit darüber hinaus schauen kann.

Insgesamt lässt sich Goldschmidt den Umbau rund drei Millionen Euro kosten. Die sollen bis zur Eröffnung im Frühjahr 2013 verbaut sein. Bis dahin sollen auch die rund 35 Mitarbeiter eingestellt sein, die in der Einrichtung einen neuen Arbeitsplatz finden sollen. Der zukünftige Heimleiter ist bereits gefunden: Frank Pangert aus Hettstedt. "Ich habe schon mit den Einstellungsgesprächen begonnen", sagt Pangert, der nicht erwartet hätte, solch eine große Anzahl an Fachpersonal zu finden. "Es gibt einige, die bereit sind, durch diesen Job in die Heimat zurückzukehren", sagt der künftige Heimleiter. Doch bevor sie ihren ersten Arbeitstag antreten, sind zuvor die Handwerker an der Reihe. "Momentan sind sie mit Klempner- und Fliesenarbeiten beschäftigt. Im nächsten Monat soll der Fußbodenbelag verlegt werden", sagt Goldschmidt. Auf zwei Dinge müssen er und Pangert sich allerdings bis zur Eröffnung noch einigen: mit welcher Farbe die Außenfassade angestrichen wird und wie die GmbH heißen soll, die das Heim dann betreibt.

Wer Interesse an einem Platz im Seniorenheim hat, kann sich unter folgender Telefonnummer informieren: 03475 / 61 26 08