Ehemaligentreffen am Martin-Luther-Gymnasium Ehemaligentreffen am Martin-Luther-Gymnasium: Verliebt in dasselbe Mädchen aus Eisleben

Eisleben - Der 27. Dezember ist für alle ehemaligen Abiturienten des heutigen Martin-Luther-Gymnasiums ein fester Termin. So auch für eine Gruppe Männer, die allesamt 1967 an dieser Schule ihr Abitur absolviert haben und sich am Sonnabend zum „Ehemaligentreffen“ im „Mansfelder Hof“ wieder sahen. „Dieser Termin ist für uns quasi heilig“, meinte Norbert Herbig aus Helbra.
Der 65-Jährige ist es auch, der Klassentreffen organisiert oder aber wie jetzt seine Freunde an diese „Ehemaligentreffen“ erinnerte und vorher noch einmal zum Hörer griff. Seit vielen Jahren kommt auch Bernd Krüger aus Gera regelmäßig nach Eisleben, um dort für einige Stunden mit seinen Schulfreunden über die „alten Zeiten“ zu reden und sich in ausgelassener Stimmung an die Schulzeit zu unterhalten. Nach seinem Abitur studierte Krüger an der Universität in Weimar Stadtplanung und hat auch in diesem Beruf bis zu seiner Pensionierung in Gera gearbeitet. „Es macht mich stolz, die eigene Handschrift in dieser thüringischen Stadt zu lesen“, meinte der 66-Jährige. Er erinnert sich sehr gern an seine Abi-Zeit in Eisleben und gab an diesem Abend die eine oder andere Pointe einiger Schüler zum Besten.
So erzählte er, dass er zum Beispiel mit seinem Klassenkameraden Reinhard Spilke, der an diesem Abend auch zum „Ehemaligentreffen“ anwesend war, in das gleiche Mädchen verliebt war und es auf dem Weg zum Turnunterricht fast zu einer Rangelei gekommen wäre.
Und, dass Herbert Breunung aus Helbra von seiner jungen und hübschen Physiklehrerin nach einem Beispiel aus der Ballistik (die Lehre von geworfenen Körpern) auf die Frage nach einem Beispiel völlig überfordert antwortet: „Wenn meine Hündin Junge bekommt“ für viele Lacher in der Klasse sorgte.
„Die Story gebe ich noch heute auf jeder Familienfeier preis“, meinte Bernd Krüger und klopfte dabei lachend seinem Freund Herbert Breunung auf die Schulter.
Alle fünf anwesenden ehemaligen Schulbankdrücker haben nach dem Abitur studiert. Zwei von ihnen wurden Lehrer oder Stadtplaner, Chemiker und Bernd Krüger leitet erfolgreich sein eigenes Unternehmen. Seit wann genau es diese „Ehemaligentreffen“ gibt, daran kann sich keiner ganz genau erinnern. „Als mein Vater 1939 sein Abitur machte, gab es sie auch schon“, erzählte Reinhard Spilke aus Querfurt, aber seit wann genau kann, man nur spekulieren. Von 1970 bis zur Wende wurden die Treffen verboten, wie Krüger genau zu berichten wusste. (mz/kala)