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TV-Reportage ZDF porträtiert Halle und Magdeburg als „Ewige Rivalinnen“

Abstecher nach Magdeburg und Halle: Das ZDF porträtiert zum Tag der Deutschen Einheit Sachsen-Anhalts größte Städte als „Ewige Rivalinnen“.

Von Kai Agthe 02.10.2021, 16:00
Malerisch: Halle mit der Marktkirche und dem Roten Turm
Malerisch: Halle mit der Marktkirche und dem Roten Turm (Foto: dpa)

Halle (Saale)/Magdeburg/MZ - Am Sonntag wird der Tag der Deutschen Einheit begangen. Die zentrale Feier findet in diesem Jahr in Halle statt. Da Sachsen-Anhalt derzeit den Vorsitz im Bundesrat innehat, richtet es auch die Feierlichkeiten zum 3. Oktober aus.

Anlass für das ZDF, auf unser Bundesland zu schauen, von dessen beiden größten Städten es heißt, dass sie „Ewige Rivalinnen“ seien. So lautet der Titel einer Reportage von Andreas Weise, in der am Sonntag um 11.20 Uhr im Zweiten „Geschichten aus Magdeburg und Halle“ erzählt werden.

In der 30-minütigen Doku kann man aber zu dem Eindruck gelangen, dass es zwischen der Elbe- und der Saalestadt mehr Verbindendes als Trennendes gibt: Magdeburg und Halle sind über 1.000 Jahre alt, haben fast gleich viel Einwohner - und werden beide unterschätzt, heißt es am Beginn der Reportage, die uns die Orte unter anderem mit vielen Drohnenaufnahmen näherbringt.

Lebenswert hier wie dort

Mag Magdeburg im Zweiten Weltkrieg auch schwer zerstört worden und Halle glimpflich davongekommen sein, so haben vier DDR-Jahrzehnte dafür gesorgt, dass sich die Bilder 1989 in beiden Städten glichen: Verfall überall.

Drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung sind Magdeburg und Halle indes kaum wiederzuerkennen. Beide sind heute Großstädte, die ihre Bewohner - gleich ob sie nun in hippen Quartieren in der Altstadt oder eher im randständigen Plattenbau leben - als lebenswert beschreiben.

Mächtig: Der Dom in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Mageburg
Mächtig: Der Dom in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Mageburg
(Foto: dpa)

Die MDR-Jump-Moderatorin Sissy Metzschke aus Halle bricht ebenso eine Lanze für ihre Stadt wie Matias Tosi für Magdeburg. Der gebürtige Argentinier und frühere Opernsänger ist Manager des von Friedensreich Hundertwasser entworfenen Wohn- und Geschäftshauses Grüne Zitadelle, von dessen begrüntem Dach er für das ZDF-Team ein kräftiges „O sole mio“ über Magdeburg schmettert. Aber was hat es mit der viel beschworenen Rivalität auf sich?

Sieht man von der sportlichen zwischen den Anhängern des 1. FC Magdeburg und des Halleschen FC einmal ab, so hadert man in Halle auch 31 Jahre nach der Wahl Magdeburgs zur Landeshauptstadt noch immer mit dieser vom Landtag Sachsen-Anhalts getroffenen Entscheidung.

Die Hauptstadt soll es sein

Aktuell ist man in der Landeshauptstadt aufgebracht, dass die Einheitsfeierlichkeiten in Halle und nicht in Magdeburg stattfinden, wie deren Ex-Oberbürgermeister Willi Polte erklärt. Das einstige Stadtoberhaupt hat insofern recht, da laut Definition die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit in der Landeshauptstadt des Landes auszutragen ist, die zu dem Zeitpunkt den Vorsitz im Bundesrat hat. Aber muss das Rivalitäten befeuern?

Oliver Hornemann, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke Magdeburg, bleibt gelassen, da er beide Städte kennt. Im Magdeburger Neubaugebiet Neu-Olvenstedt ist er aufgewachsen, in Halle hat er studiert. Von Rivalität mag er nicht sprechen, allenfalls handle es sich um ein „sympathisches Necken“.

Und der frühere Schwimm-Weltmeister Paul Biedermann aus Halle hält es für richtig, den imaginären Riss, der durchs Land geht, nicht groß zu reden: „Eine Rivalität zwischen beiden Städten können wir uns nicht erlauben.“

„Ewige Rivalinnen - Geschichten aus Magdeburg und Halle“: am Sonntag um 11.20 Uhr im ZDF oder in der Mediathek