Demonstrationen in Halle Wieder Proteste gegen Corona-Maßnahmen
Rund 200 Teilnehmer des Zusammenschlusses „Freie Linke“ ziehen vom Riebeck-Platz zum Markt und zurück. Ihre Botschaft: „Widerstand“ gegen „Impfapartheid“.
Halle (Saale)/MZ/KPA - Rund 200 Demonstranten des Zusammenschlusses „Freie Linke“ und der „Bewegung Halle“ zogen am Samstagabend vom Riebeckplatz aus in Richtung Markt und über die Große Ulrichstraße und den Uniring zurück zum Ausgangspunkt. Sie machten in mehreren Redebeiträgen, aber auch mit Fahnenschwenken, Pfiffen und wütenden Zurufen ihren Unmut über die Stigmatisierung von Ungeimpften und über die aktuelle Corona-Maßnahmen deutlich.
Eine Rednerin sagte mit Bezug auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach die „Bundesnotbremse“ rechtens sei, dass das Gericht „Wahlkampf für den Merkel-Apparat“ mache. Die Rednerin übte scharfe Kritik an dem Urteil, aber auch an der Arbeit der Leopoldina und an den Medien, vor allem der Presse. „Wir machen da nicht mehr mit“, so die Rednerin, die die aktuelle Situation unter anderem mit George Orwells Zukunftsszenario eines totalitären Staates in dessen Buch „1984“ verglich und von korrupten Politikern und einer „Parteiendiktatur“ sprach.
Kurz darauf setzte sich der Zug in Richtung Marktplatz in Bewegung. Währenddessen hatte das Bündnis „Halle gegen Rechts“ zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Um die Demonstranten beider Lager nicht aufeinandertreffen zu lassen, wurde der Zug der Corona-Gegner entgegen der ursprünglichen Planung parallel zur Leipziger Straße über Franckestraße und Waisenhausring geführt.
Zwischenzeitlich gab es mehrfach Situationen, in denen die Polizei eine Trennung der beiden Demonstrationszüge vornehmen musste, so am Waisenhausring, am Franckeplatz und an der Einmündung Schmeerstraße zum Marktplatz, was auch einigen nichtbeteiligten Passanten, darunter Familien mit Kindern, den Weg durch die Innenstadt erschwert hat.