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Universität Halle bildet mehr Lehrer aus Universität Halle bildet mehr Lehrer aus: Sind die Sparrunden nun zu Ende?

Von Jan Möbius 06.05.2016, 07:41
Das Löwengebäude der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle.
Das Löwengebäude der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Das erste Gespräch zwischen Sachsen-Anhalt neuem Wissenschaftsminister Jörg Felgner (SPD) und Halles Universitätsrektor Udo Sträter dauerte gerade einmal eine knappe Stunde. Die nicht mal 60 Minuten reichten aber offenbar bei beiden für gute Laune. Die wegen des Magdeburger Sparkurses noch bis Ende 2014 unüberwindbar scheinenden Klippen zwischen der Landesregierung und Sachsen-Anhalts ältester und größter Hochschule scheinen überwunden: „Wir hatten ein angenehmes, konstruktives Gespräch. Die Zusage, dass keine neue Sparrunde ansteht, wird Ruhe in unseren Laden bringen. Wir können uns auf die Konsolidierung konzentrieren“, sagte Sträter.

Abbau von sechs Millionen Euro Defizit

Halles Uni-Rektor hat eigentlich guten Grund, die gegenwärtige Situation zu nutzen, um zumindest einen kleinen Gang zurückzuschalten. Immerhin wird seine MLU in nicht geringem Umfang von den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag profitieren. Insgesamt wolle das Land ab 2017 Geld in Höhe von 30 Millionen Euro ausreichen: 15 Millionen für die Grundfinanzierung, die andere Hälfte für Schwerpunktprojekte, sagte Wissenschaftsminister Felgner am Mittwoch. Der neue Ressortchef betonte aber auch: „Die Uni Halle wird fortlaufenden Strukturveränderungen unterworfen sein. Deshalb waren die Diskussionen in den vergangenen Jahren wichtig.“ Die Ende 2014 geschlossenen Zielvereinbarungen würden weiter Grundlage der Zusammenarbeit bleiben. Darin steht auch, dass die Uni Halle ein aufgelaufenes Defizit von rund sechs Millionen Euro abbauen muss.

Land ermuntert zur Exzellenzinitiative

Felgner sagte zudem, dass die nationale und internationale Stellung der halleschen Hochschule weiter gefestigt und ausgebaut werden müsse. „Die Uni Halle ist wettbewerbsfähig und das soll auch so bleiben.“ Wenn sich Hochschulen künftig an Wettbewerben beteiligen, würde das Land die Kofinanzierung übernehmen. Das sei im Koalitionsvertrag festgehalten. Felgner ermunterte deshalb Rektor Sträter, sich an der neuen Exzellenzinitiative des Bundes, einer Art Elitenförderung, mit einem eigenen Antrag zu beteiligen. Immerhin biete die Uni Halle Platz für Spitzenforschung. Der Minister hob die Auszeichnung der Forscherin Tiffany Knight mit Deutschlands höchstdotiertem Forschungspreis (fünf Millionen Euro) durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung hervor.

Um 150 Studienplätze erweitert

Große Bedeutung werde der Uni Halle in den kommenden Jahren bei der Lehrerausbildung beigemessen. Derzeit erwerben laut Sträter in der Saalestadt 550 Studenten eine Lehramtsbefähigung. Wegen des akuten Lehrermangels im Land wird das Angebot um 150 Studienplätze zum kommenden Wintersemester aufgestockt. „Auf diese neuen Umstände muss sich die Uni einstellen. Die Hochschule bekommt aber auch Sicherheit, dass es bei diesen Zahlen in den kommenden Jahren bleibt“, so Felgner.