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Kampf gegen die vierte Welle Nachfrage für Booster-Impfung in Halle ist enorm: Wie Stadt und Praxen darauf reagieren

In Halle stehen die Bürger wieder an, um sich immunisieren zu lassen.

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 10.11.2021, 11:51
Assistenzärztin Franziska Kelm verabreicht einer Patientin  in der Gemeinschaftspraxis in der Neustädter Passage  eine Booster-Impfung.
Assistenzärztin Franziska Kelm verabreicht einer Patientin in der Gemeinschaftspraxis in der Neustädter Passage eine Booster-Impfung. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Das Klinikum Bergmannstrost richtete zu Wochenbeginn die eindringliche Bitte an alle Impfwilligen, von telefonischen oder E-Mail-Anfragen abzusehen. „Wir können es organisatorisch kaum noch stemmen“, teilte die Klinik über ihre sozialen Kanäle mit.

Hallenser lassen sich Booster-Impfung verabreichen

Das Personal werde für die Behandlung schwer verletzter und kranker Patienten und freie Telefonleitungen für die Organisation dieser Behandlungen benötigt. Das Krankenhaus teilte mit, derzeit keine individuellen Impftermine anbieten zu können und verwies stattdessen auf die kommenden Termine, zu denen jeder einfach kommen könne. Zugleich bedanke man sich nochmals bei allen, „die am Samstag so tapfer ausgeharrt haben“.

Am Wochenende standen die Menschen Schlange vor dem Krankenhaus, um eine Corona-Impfung zu bekommen. Von den mehr als 480 Impfungen an jenem Tag waren ziemlich genau die Hälfte Booster-Impfungen. Von einer „sehr großen“ oder gar „extrem hohen“ Nachfrage bei den Auffrischungsimpfungen sprechen auch Allgemeinmediziner in Halle. „Wir sind mit den Impfterminen schon im Januar“, sagt Matthias Benecke.

Ständige Impfkommission empfiehlt die Drittimpfung gegen Corona Personen ab 70 Jahren

Derzeit würden in seiner Gemeinschaftspraxis in der Neustädter Passage zusätzliche Termine freigeschaltet. Zum Boostern sagt der Arzt: „Das macht schon Sinn.“ Zumal es bei anderen Impfungen auch Auffrischungen gebe. Er verweist auf Blutproben seiner geimpften Patienten, die zeigten, dass die Zahl der Antikörper gegen das Coronavirus nach einiger Zeit abnehme. Seine Praxis komme indes mit der großen Nachfrage zurecht. „Wir haben uns neu organisiert“, teilt der Mediziner mit.

Die Allgemeinärztin Haik-Silke Zeisler registriert seit der letzten Woche einen merklichen Anstieg bei den nachgefragten Auffrischungsimpfungen. Viele Ältere würde laut der Ärztin auch bei der Booster-Impfung darauf warten, angeschrieben zu werden - was aber nicht passiert. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Drittimpfung gegen Corona Personen ab 70 Jahren sowie bestimmten weiteren Gruppen. Doch grundsätzlich könne jeder eine Auffrischungsimpfung bekommen, der das wünscht, erklärt Haik-Silke Zeisler.

Im Klinikum Bergmannstrost wird Booster geimpft

Wie die Stadt mitteilt, waren die Hälfte der in der vergangenen Woche in Halle durchgeführten Impfungen Booster-Impfungen (1.868 von insgesamt 3.782). Trotz der steigenden Nachfrage wird das städtische Impfzentrum vorerst nicht wieder in Betrieb genommen.

Dafür weitet die Stadt aber das Impfangebot an anderer Stelle aus: auf nunmehr vier Termine pro Woche. Im Klinikum Bergmannstrost wird ab dem Wochenende bis vorerst Mitte Dezember immer samstags und mittwochs geimpft, am Standort Burgstraße ab nächster Woche stets am Donnerstag und Dienstag.