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Noch kein Ermittlungserfolg Nach tödlichem Unfall eines 14-Jährigen in Halle: Polizei weitet Suche nach Unfallauto aus

Am Silvesterabend starb ein Schüler auf der Silberhöhe. Die Polizei will nun 1.000 Autos überprüfen. Hat ein Radfahrer etwas in der Nacht gesehen?

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 19.01.2022, 20:17
An der Unfallstelle auf der Silberhöhe hängt ein schwarzes Transparent zur Erinnerung an Maximilian.
An der Unfallstelle auf der Silberhöhe hängt ein schwarzes Transparent zur Erinnerung an Maximilian. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Warum musste Maximilian am Silvesterabend sterben? Der 14-Jährige war gegen 21.30 Uhr auf der Silberhöhe in der Freyburger Straße, Abzweig Erhard-Hübener-Straße, von einem weißen Kleinwagen erfasst und so schwer verletzt worden, dass der Schüler an den Folgen im Krankenhaus starb. Seitdem sucht die Polizei den Fahrer oder die Fahrerin des Unfallwagens. Bislang ohne Erfolg. Deshalb weiten die Ermittler die Suche aus - und bitten die Öffentlichkeit mit neuen Informationen um Hilfe.

Zwei Automodelle kommen als Unfallwagen infrage

Bislang wurde die Fahndung auf weiße VW der Modellreihe Up in der Elektrovariante begrenzt. „Wir haben alle 20 Fahrzeuge dieses Typs aus Halle, dem Saalekreis sowie den Raum Leipzig überprüft. Doch es ist keines der Fahrzeuge in Frage gekommen“, sagte Polizeisprecher Thomas Müller am Mittwoch der MZ. „Eine Zeugin hatte das Auto am Unfallort gesehen. Wir wissen, dass es weiß war“, so Müller. Zudem fand die Polizei vor Ort eine Radhausschale, die zur Innenverkleidung des rechten Radkastens passt - dort allerdings für alle Up-Modelle ab Baujahr 2014 sowie das Schwestermodell Skoda Citigo mit Bauzeitraum ab 2017. „Alleine in Halle und dem Saalekreis sind das etwa 1.000 Autos, die jetzt nacheinander alle überprüft werden“, sagte Müller der MZ.

So könnte der Unfallwagen aussehen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich um einen VW up oder einen baugleichen Skoda Citigo.
So könnte der Unfallwagen aussehen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich um einen VW up oder einen baugleichen Skoda Citigo.
VW Konfigurator

Und noch ein Detail sei wichtig: Die Radhausschale wurde mit Produktionsstempel im September 2021 gefertigt, ist quasi nagelneu. „Wir hoffen, dass Autohäuser, Werkstätten, aber auch Teilehändler sich erinnern können, ob und an wen sie so ein Bauteil verkauft haben“, meinte Müller. Natürlich setze man auch nach wie vor auf Personen, die ein entsprechendes Fahrzeug kennen, das im Frontbereich Beschädigungen aufweist. Die Polizei hatte auch an den Unfallfahrer appelliert, sich zu stellen. Doch dieser Aufruf lief ins Leere.

Radfahrer war am Unfallort - Er wird gesucht

Zudem sucht die Polizei nach einem männlichen Radfahrer. Er war zur Unfallzeit in der Freyburger Straße in Richtung Weißenfelser Straße unterwegs. „Wie uns die Ersthelfer berichteten, hielt der Radfahrer an und fragte, ob er helfen könne. Als das verneint wurde, fuhr er weiter“, sagte Müller. Der Mann müsse den Unfallwagen gesehen haben, glaubt die Polizei. Aber warum hat er sich bisher nicht gemeldet? „Es könnte sich um eine Person mit Migrationshintergrund handeln. Deshalb hoffen wir, dass in den einschlägigen Foren über die Sache gesprochen wird und er so auf uns aufmerksam wird.“

Unterdessen arbeiten Spezialisten der Polizei weiter an der Rekonstruktion des Unfallhergangs. In die Betrachtung werden Zeugenaussagen, die Verletzungen des Opfers sowie dreidimensionale Aufnahmen des Unfallorts einbezogen. „Wir wollen und müssen wissen, was an dem Abend passierte“, so Müller.

Hinweise nimmt die Polizei unter Rufnummer 0345/2 24 12 91 entgegen.