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MZ vor Ort MZ vor Ort: Zöberitzer fühlen sich im Abseits

Von Ralf Böhme 17.09.2003, 16:25

Peißen/Zöberitz/MZ. - Der Ortsteil der Saalkreis-Gemeinde Peißen ist seit Beginn der Bauarbeiten vor einigen Tagen nur noch über eine mehrere Kilometer lange Umleitung über Braschwitz erreichbar. Viele Zöberitzer erwarten eine andere Lösung, zumal die Behinderungen noch bis Ende nächsten Jahres dauern sollen. Vor allem ältere Menschen ohne Auto sowie Firmen, die auf pünktliche Anlieferung angewiesen sind, fühlen sich von den Behörden übergangen.

Jörg Vetterling verlangte einen direkten Anschluss des Dorfes an die B 100 auch während der Bauphase. Dazu müsste eine zeitweilige Trasse von etwa 20 Metern mit Asphalt befestigt werden. Helga Müller bemängelte die ihrer Meinung nach unsicheren Bushaltestellen. "Das ist alles nur provisorisch, etwas Splitt und ein Schild."

Winfried Schleif kritisierte den Bauablauf. Heutzutage müsste es möglich sein, meinte er, so ein Projekt schneller durchzuziehen. Auf die negativen Folgen für ortsansässige Firmen machte Franz Vokoun aufmerksam, der eine Handelsfirma für Kunststoffe vertrat. "Die Lkw-Fahrer haben größte Probleme. Eigentlich braucht man hier einen Lotsen." Viele Transporte müssten bis zum Dessauer Platz fahren, um zu wenden und einen neuen Versuch zu starten.

Als undurchsichtig und widersprüchlich bezeichnete Steffen Bachus die Ausschilderung. Einzig und allein die MZ habe über die anstehenden Veränderungen informiert. Seine Frage an den Gemeinderat: Warum wird bei solch einschneidenden Veränderungen keine Informationsveranstaltung angesetzt?

Immer wieder brachten die MZ-Leser ihre Sorge zum Ausdruck, dass vor allem Jugendliche die Umleitung missachten und Abkürzungen fahren könnten. Unter diesen Umständen werde nicht viel Zeit vergehen, bis ein erster schwerer Unfall passiere. Schon jetzt werde die Ortsdurchfahrt von jungen Auto- und Motorradfahrern als Teststrecke benutzt. Margot Wollmann fragte, warum das frühere Tempo-30-Limit nicht mehr gelte.